Willkommen bei Freunden: Santo Di Raimondo kennt die besten Weine Italiens

Unser Veedel ist international und bunt: Hier leben Menschen aus 96 Nationen zusammen. Jeder Dritte aus unserem Wohngebiet hat einen Migrationshintergrund oder ausländische Wurzeln. In einer lockeren Folge stellt der SÜDBLICK einige von ihnen vor. Heute besuchen wir den Weinprofi Santo Di Raimondo. Der Süditaliener kennt sich aus in den besten Weinregionen seines Landes. Denn seit mehr als 20 Jahren vertreibt er ihre begehrten Spitzenprodukte mit großem Erfolg von Hochkirchen aus mit seiner führenden Handelsagentur ViP Weine.

Wie er nach Deutschland geraten ist? Santo Di Raimondo erzählt uns eine ganz klassische Einwanderungsgeschichte. Denn er stammt ursprünglich aus Sizilien; geboren wurde er in Grammichele in der Region Catania. Doch dann, im Alter von 13 Jahren, änderte sich für ihn alles. „Die Entscheidung, diesen schönen Flecken Erde zu verlassen, wurde von meinen Eltern getroffen. Sie folgten dem Ruf der damaligen Bundesregierung vom Dezember 1970, die dringend Arbeitskräfte benötigte”, schildert er seinen Aufbruch über die Alpen. 

Doch sein Kontakt nach Italien ist bis heute nicht abgerissen. Im Gegenteil: Auf seine Heimatstadt ist er noch immer ziemlich stolz, „denn sie ist berühmt, weil sie nach einem strengen architektonischen Grundriss gebaut wurde. Nämlich in Form eines Sechsecks ausgehend vom zentralen Platz in der Stadtmitte”, erzählt er weiter.

Aber noch berühmter ist sein Land natürlich für seine exzellenten Weine. Und so hat der einstige „Gastarbeitersohn” aus dieser Liebe seinen Beruf gemacht. „Der Wein, und vor allem der italienische Wein, hat mich schon immer begeistert. Also entschloss ich mich – nach einigen Stationen in verschiedenen Berufsfeldern wie der Gastronomie und dem Vertrieb bei einem Weinimporteur – 1998 mit meiner Handelsagentur ViP Weine mich selbstständig zu machen”, berichtet Santo di Raimondo über sein weiteres Leben in Deutschland. Heute ist sein Unternehmen führend für italienische Top-Weingüter auf dem deutschen Markt, spezialisiert auf die Vermittlung von Weinen, Schaumweinen und Spirituosen an Vertriebspartner aus dem Groß- und Fachhandel. Direkt ab Weingut vertreibt der heutige Hochkirchener inzwischen mit ganzer Leidenschaft Spitzenprodukte aus den besten Weinregionen seiner Heimat: Toskana, Piemont, Lombardei, Friaul, Venetien, Marken, Apulien und natürlich Sizilien. Immer mal wieder kommen neue Edelmarken dazu. Sein Aufgabenfeld ist umfangreich: Es reicht von der Analyse und Bewertung des Marktes über den Service für ein weit verzweigtes Kundennetzwerk bis zu ganz besonderen Kundenevents.

In seinem WeinRaum auf der Rodenkirchener Straße kann ein Teil seines Sortiments bewundert werden. Was aussieht wie ein Ladengeschäft ist eigentlich ein Showroom, der für Verkostungen mit Kunden und Freunden genutzt wird. Außerdem kann dort auch der private Weinliebhaber einkaufen. Wenn er sich zuvor telefonisch anmeldet.

Natürlich beschäftigt ihn auch, wie Corona seinen geschäftlichen Alltag verändert hat. Dennoch meint der umtriebige 63jährige: „Es hat sich gezeigt, dass – obwohl ich im Moment keine Geschäftsreisen unternehmen kann – der Kontakt zu den Kunden in ganz Deutschland, aber auch zu den Winzern in Italien unverändert sehr intensiv ist. Dadurch, dass nicht nur für uns, sondern auch für die anderen das Reisen ausfällt, haben sich alle mittlerweile an die Videotelefonie gewöhnt.“ Trotzdem kann er es kaum erwarten, dass endlich die Geschäfte und die Gastronomie wieder öffnen: „und wir uns wieder live treffen können. Diese Zeit ist ein Stresstest für alle!“

Bereut hat Santo Di Raimondo seinen Weg nach Deutschland nicht: „Auf alle Fälle hat das Schicksal es gut mit mir gemeint. Es gibt keinen Grund zu hadern“, zieht er im SÜDBLICK-Gespräch zufrieden Bilanz. Und was das Verhältnis zu den Deutschen betrifft, da sieht er sich persönlich als Italiener sogar eindeutig im Vorteil: „Die meisten Deutschen lieben Italien, die italienische Lebensweise, die Sprache, die Kultur, das Essen und den Wein. Was will ich mehr?”, lacht er zufrieden. Glücklich ist er, dass er sich gemeinsam mit seiner Frau, der Marketingexpertin Simone Tilgert, vor zwölf Jahren seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllen konnte. Denn hierfür hat er in Hochkirchen ein schönes Grundstück gefunden, nach dem sie lange gesucht hatten.

Was ihm in unserem Veedel besonders gut gefällt? „Obwohl wir in einer Großstadt leben, ist es hier sehr grün und zum Teil auch ländlich.“ Und so wünscht sich der Weinkenner und Naturfreund, dass dieser Charakter mit dem geplanten Neubauprojekt Rondorf Nord West und der Erweiterung der A4 nicht ganz verloren geht. Einen Verbesserungsvorschlag für die Zukunft hat Santo Di Raimondo auch: „Ich würde mir einen Markt mit bunten Marktständen und regionalen Erzeugern wünschen, so wie es sich eigentlich für ein richtiges Dorf gehört!“ 

Und was könnte die Dorfgemeinschaft tun, um auch Menschen aus anderen Ländern besser in das gesellschaftliche Leben zu integrieren? Da ist für ihn der Karneval das beste Beispiel: „Ich sehe dort Menschen aus aller Herren Länder. Wir alle lachen zusammen und freuen uns über die jecken Kostüme.“ Und dann hat er noch einen Tipp: „Außerhalb der 5. Jahreszeit würde ich einmal in andere Veedel schauen, die machen es mit ihren Stadteil- und Straßenfesten vor, z.B. „Dä längste Desch vun Kölle“ auf der Severinstraße oder „Tischlein Deck Dich“ in Sürth. Das sind wunderbare Initiativen, um Menschen zusammenzubringen. Nach Corona!“ 

Kein Zweifel: Santo Di Raimondo weiß: Ein gutes Glas Wein schmeckt doch immer am besten in guter Gesellschaft. Salute, Bella Italia!

Kontakt: ViP WEINE GmbH, Halv-Miel-Ring 12, D-50997 Köln, info@vip-weine.de, Tel. 02233 979 26 0

Die Website www.vip-weine.de informiert über die italienischen Winzer und Weinregionen

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