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Die Pläne der Stadt Köln für eine Entflechtungsstraße, die den Ort großräumig vom Durchgangsverkehr entlasten soll, sorgen weiter für heftige Debatten. Hier einige Meinungen.

Die Dorfgemeinschaft hat meine vollste Unterstützung in dem Standpunkt: Vorab ist, gegen alle anderen Optionen, die Infrastruktur zu realisieren bzw. zu optimieren.
Manfred Giehl

Mit großer Sorge haben wir die aktuelle Planung der Stadt Köln zum Ortsteil Rondorf zur Kenntnis nehmen müssen. Da soll einerseits mit der sogenannten „östlichen Entflechtungstrasse“ ein Teil der Ortsumgehung Rondorf umgesetzt werden. Zudem weist die Regierungspräsidentin in einem überarbeiteten Regionalplan Ende 2019 genau diesen Bereich als ein mögliches Baugebiet von insgesamt fünf Gebieten im Kölner Süden aus. Es handelt sich um das Ackerland zwischen dem östlichen Ortsrand und der A 555. Genau durch dieses Gebiet verläuft zwischen Feldern ein Rad- und Wanderweg, der erst vor Kurzem im Rahmen der Regionale 2010 aufwändig errichtet und mit zahlreichen Bäumen bepflanzt wurde. Dieser Weg verbindet Rondorf mit den denkmalgeschützten Giesdorfer Höfen und dem Dorf Immendorf. Als Radweg ist er Teil des „Regio Grün“-Projektes „Erlebnisroute Süd: Radwandern durch die rheinischen Gärten“ und verbindet den Kölner Süden mit Bonn. Das gesamte Gebiet erfüllt überdies als Frischluftschneise für die Stadt Köln einen immer wichtiger werdenden Beitrag zum Klimaschutz. Für Flora, Fauna und für zahlreiche Menschen ist dieser vielfältige Kulturlandschaftsraum von großer Bedeutung. So finden hier u. a. Feldlerchen, Fasane und die bedrohten Greifvögel Nahrungsgrundlage, Brut- und Rückzugsräume. Für die Menschen ist dieses Gebiet zu einem unverzichtbaren Naherholungsraum geworden. Dieser „Schatz vor der eigenen Haustür“, wie es die Regionale 2010 seinerzeit ausdrückte, darf auf keinen Fall durch Bebauung und die sinnlose Straßenführung der östlichen Variante zerstört werden. Denn welchen Sinn machen drei parallel verlaufende Straßenzüge? Wer soll hier im Osten von Rondorf wohin fahren? Reichen da nicht die A 555 und die Bonner Landstraße? Es sei denn, die Felder werden in absehbarer Zeit bebaut werden.

Der Bau der östlichen Entflechtungsstraße erhöht die Lärm- und Umweltbelastungen, unter denen wir jetzt schon zu leiden haben, erheblich. Dazu sollte es nicht kommen.
Ruth und Detlef Reich

Ein herzliches Dankeschön für den wirklich gut gemachten, informativen und aktuellen Newsletter SÜDBLICK, eine wirkliche Bereicherung für das Dorfleben.

Nach eingehender Befassung mit der Verkehrsplanung habe ich folgende Fragen:

**a) Adlerstraße, der neue Schleichweg zwischen Bonner Landstraße/Hahnwald und Rondorf-Nordwest?* Wie wird verhindert werden, dass die Adlerstraße künftig noch stärker als heute zu einem „Schleichweg“ vom Hahnwald zu der neuen weiterführenden Schule in Rondorf-Nord-West werden wird, bzw. umgekehrt zu einem schnellen Weg raus aus Rondorf-Nordwest in Richtung Hahnwald wird? Bereits heute dient die Adlerstraße für viele von der Bonner Landstraße/Hahnwald kommende Fahrer als kurzer Durchgangsweg/Schleichweg obwohl diese von der Rodenkirchener Hauptstraße kommend als Anliegerstraße ausgewiesen ist, bzw. war und die Straße über diverse Fahrbahnverengungen verfügt – nur leider schert dies keinen. In Zukunft könnte die Verlockung angesichts des großen Bogens der Süd-Umgehung um Rondorf herum noch größer werden. Mit Blick auf die heute hier schon ansässige Grundschule und KITA wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie hier frühzeitig auf entsprechende Maßnahmen zur weiteren Verkehrsberuhigung, wie z.B. Fahrbahnerhöhungen ähnlich denen in der Hahnenstr. bzw. Falkenweg drängen könnten und eine klare, eindeutig und kontrollierte Ausweisung als Anliegerstraße.

*b) Autoverkehr in der Märchensiedlung? *

Im Differenzplot – „Planfall Variante 4a.2 + optimierte Erschließung minus Nullfall“ – Tagesverkehr [Kfz/24 h] zeigt sich zwischen der Brüder-Grimm-Straße und der Adlerstr. im Sieben-Schwaben-Weg eine Rotfärbung. Inwiefern soll es hier, in einer reinen Fußgängerstraße, denn zu einer Veränderung des Verkehrsaufkommens kommen. Für Autoverkehr ist dieser Weg doch viel zu schmal. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dies nachprüfen lassen könnten und sich dies als technischer Fehler erweist.
Annelie Bott

Ich denke am nötigsten wäre die Nordumgehung, da der Hauptverkehr momentan auch stadteinwärts und stadtauswärts fließt und nicht in Südliche Richtung. Ich glaube nicht, dass die Verkehrsteilnehmer stattdessen die Südliche Umgehung mit Umweg um Rondorf herum nutzen würden, um sich dann auf der A555 stadteinwärts in den täglichen Stau zu stellen. Die Südliche Umgehung würde außerdem den Fernverkehr anziehen, die den Stau am Kreuz Köln West und der A4 umgehen wollen.
J.Dahmen 

Es muss ein Zeit- und Maßnahmenplan für die Realisierung verbindlich garantiert werden. Alle Maßnahmen müssen vor Baubeginn Rondorf Nord-West durchgeführt werden damit kein Verkehrschaos entsteht. Bezüglich der Verkehrsführung L92n besteht ein nicht unerheblicher Klärungsbedarf. 

Ich möchte erwähnen, dass die Variante 4a.2 mit Ausnahme von Teilen der Hahnenstrasse vollständig innerhalb des Landschaftsschutzgebietes L18 „Freiräume um Meschenich, Immendorf und Rondorf liegt. Genau dieser Bereich wird von den Bewohnern, unter anderem, als Naherholungsgebiet und Fahrradweg genutzt und sollte nicht durch einen Verkehrsweg getrennt werden. Falls das Baugebiet 2206-008, wie im Regionalplan dargestellt, kommen sollte, ist eine sanfte Anbindung an Rondorf notwendig. Straßen sollen nicht teilen, sondern zusammenführen. Um diese Freiräume zu schützen besteht die Möglichkeit, dass der Stich von der L92n Richtung Norden (Hahnenstrasse) komplett entfällt. Für den Entfall spricht auch, dass die Verlängerung der Hahnenstrasse Richtung L186, Bonner Landstraße zweispurig unter der Autobahn durchgeführt wird und hier nur ein weiterer gefährlicher Knotenpunkt geschaffen wird. Eine sinnvolle Alternative ist die Weiterführung der L92N über den Kiesgrubenweg L150 in Richtung L186, Bonner Landstraße und Ertüchtigung des Knotens L150/L186. Alexander Zabawa

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