Stadtbahn nach Rondorf: Wie geht es weiter?
Im Frühjahr 2020 erwartet die Stadt Köln den Start der detaillierten Planung des Trassenverlaufs der beschlossenen Verlängerung der Stadtbahn nach Rondorf. Derzeit läuft nach SÜDBLICK-Informationen eine europaweite Ausschreibung zur Beauftragung eines Generalplaners für diese komplexe und mit hohem Arbeitsumfang verbundene Aufgabe.
Parallel werden die erforderlichen Gutachterleistungen ausgeschrieben und beauftragt. Ab Frühjahr 2020 werden laut aktuellem Zeitplan im Rahmen der Vorplanung durch den Generalplaner alle Trassenvarianten erarbeitet, die die Festlegung des genauen Trassenverlaufs ermöglichen. Hierzu erfolgt eine enge Abstimmung mit der Planung des Neubaugebiets Rondorf Nordwest. Die Entscheidung über die finale Variante fällt der Rat der Stadt Köln. Dieser hatte mit Beschluss vom 27.September 2018 die Verwaltung mit der Planung der Stadtbahnanbindung Rondorf/Meschenich beauftragt. Zu dem weiteren Verlauf des Bauprojektes sind u. a. eine Bürgerbeteiligung und Informationsveranstaltungen vorgesehen.
Schon am 27. November 1992 hatte der Stadtentwicklungsausschuss des Kölner Rates beschlossen, dass die Verwaltung die Verlängerung der Nord-Süd-Bahn planen soll. Nun endlich werden die Pläne konkret. Die Stadtteile Rondorf und Meschenich werden derzeit nur durch Busse bedient.
Mit dem Bau der Nord-Süd Stadtbahn bis zur geplanten Stadtbahnhaltestelle Arnoldshöhe in Köln-Marienburg ergibt sich die Möglichkeit einer Weiterführung der Linie 5 durch den Äußeren Grüngürtel bis in die Stadtteile Rondorf und Meschenich. Damit können die Reisezeiten im Öffentlichen Personennahverkehr deutlich verkürzt werden, wodurch eine große Anzahl von Umsteigern zum ÖPNV und damit eine spürbare Entlastung für den Individualverkehr erwartet wird.
Nach Stand der Voruntersuchung wird die Stadtbahnanbindung Rondorf/Meschenich in zwei Bauabschnitte unterteilt. Der erste Bauabschnitt endet im nördlichen Bereich des Stadtteils Meschenich. In einem zweiten Bauabschnitt soll die Stadtbahn bis ans südwestliche Ortsende von Meschenich verlängert werden. Die Verwaltung hat bereits Voruntersuchungen zur Stadtbahnverlängerung bis nach Meschenich-Nord durchgeführt und unterschiedliche Varianten zur Trassenführung betrachtet, die sich insbesondere im Bereich zwischen dem Verteilerkreis Köln und der Bundesautobahn 4 (BAB 4) sowie im Bereich Rondorf unterscheiden.
So wurden bisher drei unterschiedliche Varianten der Querung des Verteilerkreises untersucht. Hierzu zählen eine Überführung, eine Unterführung und eine vom Verteilerkreis räumlich versetzte ebenerdige Führung der Trasse. Bei der versetzten Trassenführung verläuft die Stadtbahn künftig etwa 300 Meter westlich der BAB 555 durch das Landschafts- und Wasserschutzgebiet bis zur Querung der BAB 4. Bei den beiden anderen Varianten verläuft die Stadtbahn unmittelbar westlich der BAB 555 bis zum bestehenden Brückenbauwerk über die BAB 4 ebenfalls im Landschafts- und Wasserschutzgebiet. Im Anschluss daran ergibt sich aus den Planungen für die Siedlungserweiterung Rondorf Nord-West eine Trasse, welche bis zur Straße „Am Höfchen“ verläuft.
Innerhalb des Plangebietes wurden zwei Varianten zum weiteren Trassenverlauf untersucht: Eine Variante verläuft westlich des Stadtteils Rondorf bis zur Bödinger Straße und von dort bis nach Meschenich-Nord. Die andere Variante verläuft durch Rondorf, indem die Trasse südlich von Rondorf in Richtung Bödinger Straße verschwenkt und von dort bis nach Meschenich-Nord verläuft. Bei jeder möglichen Trassenführung der Stadtbahn werden die eventuell notwendigen Straßenumbauten ganzheitlich mitbetrachtet und sind integraler Bestandteil der Planung.
Der Baubeginn ist nach bisherigem Stand frühestens im Jahr 2024 möglich. Für die Stadtbahnanbindung einschließlich der erforderlichen Bauwerke zur Querung des Verteilerkreises und der BAB 4 sowie der Anpassung des Straßenraumes werden derzeit Gesamtbaukosten in Höhe von 113 Millionen Euro veranschlagt.
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