Stadtbahn nach Rondorf: Baubeginn 2024
Sieben Varianten sollen für den Anschluss Rondorfs an die Stadtbahn geprüft werden. Im April wurde ein Generalplaner zunächst mit der Entwurfsplanung der Stadtbahnverlängerung über Rondorf nach Meschenich beauftragt. Den aktuellen Stand der Projektplanungen fasst Thomas Grothkopp, Bürgerwerkstatt der Dorfgemeinschaft, zusammen.
Die Bürgervereinigung Rodenkirchen hatte am 30. September zu einer Informationsveranstaltung mit der KVB-Geschäftsführerin Stefanie Haaks zum ÖPNV südlich der A 4 eingeladen. Bereits am 1. September hatte die Verwaltung die Anfrage der Ratsfrau Monika Roß-Belkner im Verkehrsausschuss zum 4. Bauabschnitt der Stadtbahn bis Meschenich beantwortet. Beides bietet interessante Informationen für Rondorf. Als wichtiger Meilenstein wurde im April ein Generalplaner zunächst mit der Entwurfsplanung der Stadtbahnverlängerung über Rondorf nach Meschenich beauftragt. Sie umfasst die Untersuchung aller ernsthaft in Betracht kommenden Alternativen des Trassenverlaufs und die Empfehlung der wirtschaftlichsten Alternative.
Wer sich sicher war, dass die Strecke vom Verteilerkreis durch das Wasserwerkswäldchen und das Neubaugebiet und den Ortskern Rondorfs erfolgt, wird enttäuscht: Es werden jetzt sogar sieben Varianten untersucht. Neben den bekannten Alternativen einer niveaugleichen Überquerung von Bonner Straße und Militärringstraße, einer Brücke und eines Tunnels im Bereich des Verteilerkreises gibt es nun eine Trassenführung entlang der Militärringstraße, von der aus es zur Brücke nördlich des Weißdornwegs nach Hochkirchen, entlang des Robinienwegs oder sogar über die Brühler Landstraße nach Rondorf geht. Innerhalb Rondorfs führen die Varianten vom Weißdornweg aus durch das Neubaugebiet, durch den Ortskern an der Kapellenstraße, aber auch an der St. Georges School um Rondorf herum.
Die Vergabe der Projektsteuerung wird noch in diesem Jahr erfolgen. Daneben erfolgten mehrere Vergaben u.a. für eine Umweltverträglichkeitsstudie und einen Landschaftspflegerischen Begleitplan. Eine Programmanmeldung zur Erlangung von Fördermitteln wurde bereits im Mai 2019 für den Streckenabschnitt Meschenich-Nord bis Meschenich-Süd beim Zuschussgeber eingereicht. Am 2. März 2020 wurden in einer gemeinsamen Veranstaltung mit verschiedenen Ämtern sowie der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) in Rondorf zusätzlich zur Siedlungserweiterung Rondorf-Nordwest die Themen zur Entflechtungsstraße, zur Seeverlagerung, zur Verkehrsberuhigung Rondorf und zur Stadtbahn Rondorf-Meschenich vorgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten nach einer Gesamtpräsentation an Thementischen mit Mitarbeitenden der beteiligten Ämter sprechen und ihre Fragen und Anregungen mitteilen.
Derzeit wird eine umfangreiche Vergabe der Öffentlichkeits- und Kommunikationsarbeit inklusive Stakeholder-Management vorbereitet, die für die kommenden Jahre beispielsweise Begehungen, Workshops und einen Internetauftritt vorsieht. Die nächste Öffentlichkeitsbeteiligung ist im Jahr 2021 vorgesehen. Der Termin, in dem der Untersuchungsumfang der erforderlichen Umweltverträglichkeitsprüfung für das Planfeststellungsverfahren festgelegt wird, wurde seitens der Bezirksregierung Köln im Mai und Juni 2020 durchgeführt und abgeschlossen.
Die Zeit bis Ende 2021 ist für die Vorplanung der Alternativen und die Erarbeitung der Gutachten, ggf. der weiteren Beauftragung notwendiger Gutachten sowie die Erarbeitung einer Vorzugsalternative vorgesehen. Ende 2021 soll der Rat der Stadt Köln über die Vorzugsalternative entscheiden. Bis Ende 2022 wird an der vertieften Ausarbeitung dieser Vorzugsalternative sowie der Beauftragung und Erstellung der Standardisierten Bewertung zur Erlangung von Fördermitteln gearbeitet. Im zweiten Quartal 2023 sollen die Einreichung der Unterlagen und der Beginn des Genehmigungsverfahrens (Planfeststellungsverfahren) bei der Bezirksregierung Köln erfolgen.
„Baubeginn ab 2024“ steht auf einem Chart der KVB. Das lässt offen, ob bereits im Jahr 2024 die Bauarbeiten losgehen oder frühestens ab dem Jahr 2024. In einem Gespräch im Stadtplanungsamt wurde der Dorfgemeinschaft versichert, dass der Bau der Stadtbahn „zeitnah“ zur Bebauung in Rondorf Nordwest erfolgen würde. Andererseits soll es den Vorlaufbetrieb einer Interims-Buslinie 175 von der vorläufigen Stadtbahn-Endstation Arnoldshöhe parallel zur Linie 132 durch das Wasserwerkswäldchen, entlang der künftigen Stadtbahntrasse und parallel zur Linie 131 zum Bahnhof Rodenkirchen geben, wenn die 3. Baustufe Bonner Straße bis 2025 fertiggestellt ist.So richtig mag sich hier noch niemand festlegen. Der Lückenschluss am eingestürzten Stadtarchiv kommt erst nach 2025. Bis dahin ist neben der Linie 17 mit einer weiteren Pendellinie zwischen Severinstraße und Verteilerkreis zu rechnen. Ob dann die Bürger*innen aus Meschenich und Rondorf mit Umsteigen am Verteilerkreis, an der Severinstraße und am Heumarkt zum Hauptbahnhof gelangen, ist offen. Dann wären es von Rondorf weiterhin 45 Minuten bis zum Dom, statt 20 Minuten mit der künftigen Stadtbahn-Linie 5. Aber immerhin mit einem Fitness-Programm: Bis zu drei Mal Umsteigen: Arnoldshöhe, Severinstraße und Heumarkt
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