Meine Straße: Horst Linker zeigt uns den Usedom Weg

Straßen sind etwas, was Heimat schafft, Nähe und Nachbarschaft. Manche Straßen sind sogar in Büchern, Filmen oder Schlagern zu ewigem Ruhm gelangt. Wie aber lebt es sich in den Straßen unseres Wohngebietes? In jeder SÜDBLICK-Ausgabe stellt eine Leserin oder ein Leser ganz persönlich „seine“ oder „ihre“ Straße vor – so, wie er oder sie diese Tag für Tag erleben. Ganz nach dem Motto: Wohnst Du hier nur oder lebst Du da auch? Auf der Homepage der Dorfgemeinschaft finden Sie alle bisher veröffentlichten Beiträge. Ihre Straße fehlt noch? Dann schreiben Sie uns Ihre Straßengeschichte! In der 20. Folge lädt uns heute Horst Linker in den Usedom Weg ein.

Er ist gar keine Straße, sondern lediglich ein Weg. Kein Irrweg, kein Umweg, eher immer ein Ausweg. Mit zwei Ein- und Ausgängen, keine Sackgasse. Sondern ein Weg, er hat einen charmanten Knick, der die freie Durchsicht etwas verbirgt, aber im Wesentlichen ist der Usedom Weg in einer gemütlichen Wohnanlage gerade und offen. Rechts fünf Bungalows und links fünf Bungalows. Wir wollen nicht hoch hinaus, wir sind bodenständig. Wir haben individuelle Vorgärten und wir sind auch so. Singles, Paare, Familien mit Kindern und manche auch mit Hunden und Katzen. Zurzeit sind dies zusammen neunzehn Personen: Acht Frauen, acht Männer, ein Kleinkind und zwei Jugendliche. Wir achten uns nicht nur, wir achten auch aufeinander: „Wie geht es?“, „Kann ich etwas für dich tun?“

„Ich habe die oder den lange nicht gesehen, muss man sich sorgen?“ Nachbarn eben!!Ich habe in die Nr. 5 eingeheiratet. Meine Frau starb bereits vor elf Jahren. Sie fehlt sehr. Aber das Haus ließ mich nicht los und somit auch nicht der Weg. Die Nachbarn nahmen mich in ihre Gemeinschaft auf. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben – Dafür einmal Danke. Ich war und bin Arzt, stehe zu erster Hilfe zur Verfügung und kann beratend helfen. So vertrauten wir uns. 

Was zu mir gehört: Mich umgeben ein paar Bücher, mehr als man zu einem lebensnotwendigen Erkenntnisstand braucht, es sind alte Freundinnen und Freunde. CDs, Kassetten, Schallplatten füllen das Haus mit Musik und mit meinem Akkordeon habe ich früher schon manchen Saal leergespielt. Ich male, bildhauere und schreibe (Gedichte), wenn mich alten Mann noch die Muse küsst.

Ich genieße die lebendige Ruhe meiner „Straße“ und die individuelle Ruhe des Innenhofes mit exotischen Bäumen (Palme, Feige, Olive, Ginkgo, Kaktus, Eiche, Weinstock, Rosenbäumchen) und leider auch japanischem Knöterich. Aber auch mit einem leise plätschernden Brunnen. Ich weiß, dass die Nachbarn, so wie ich, die Möglichkeit der Wiederholung eines Nachbarschaftsfestes, erweitert durch die Nachbarn der den Usedom Weg umgebenden Wege und Straßen, sehr herbeiwünschen – sobald Corona uns wieder lässt. Nach dem Motto: Das Miteinander- Leben beginnt in der Straße, in der Siedlung, in unserem „VEEDEL“ – da, wo wir zuhause sind!

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