Hilfsaktion: Rettet die Frauen im Hexendorf!
Was für eine wunderbare Erfolgsgeschichte: Vor fünf Jahren haben engagierte Bürgerinnen und Bürger unseres Veedels zusammen mit Freunden den gemeinnützigen Verein „Hand in Hand – Friends for Ghana“ gegründet. Gemeinsam konnten sie seitdem auf vielen Ebenen erfolgreiche Projekte finanzieren. Doch jetzt führt die Covid 19-Pandemie zu einer besonderen existentiellen Notsituation: Frauen, die in dem afrikanischen Land um ihr Leben fürchten, brauchen dringend Hilfe.
Was die helfenden Hände seit Mitte April 2016 in dem westafrikanischen Land geleistet haben, ist eindrucksvoll. Regelmäßig werden die Schul- und Berufsausbildung von über 50 armen und benachteiligten Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen über Stipendien finanziert. Von der Primary School bis zur High-School. Ausbildungen werden insbesondere im Gesundheitssektor für Pflegeberufe, Hebammen, Orthopädiemechaniker oder für Lehrerinnen und Lehrer gefördert. Ebenso Weiterbildungen für Solartechniker. Ganze Dörfer wurden über Mikrokreditprojekte mit ca. 1.000 Solarlampen versorgt. In den Schulen werden Räume renoviert, kleine W-Lan-Netzwerke eingerichtet und Notebooks für Computerräume zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit den in der Entwicklungszusammenarbeit erfahrenen Steyler Missionaren wird gerade im Norden des Landes eine Schreinerwerkstatt aufgebaut, in der dann auch Berufsausbildung stattfinden soll.
Doch jetzt, während der Covid 19-Pandemie, erreichte die „Friends for Ghana“ ein ganz besonderer Hilferuf aus einem der sogenannten „Hexendörfer“. Vereinsvorsitzender Bernward Robrecht erzählt: „Seit einiger Zeit unterstützen wir auch das „Hexendorf“ Gushiego in der Nähe von Tamale. Es ist eines von sechs kleinen Siedlungen, die in der nördlichen Region Ghanas verstoßenen Frauen Zuflucht bieten. Diese Mittellosen wurden in ihren vorherigen Wohnorten der Hexerei beschuldigt und von den Familien verstoßen. Der auch im Norden Ghanas weit verbreitete Hexenglauben führt häufig dazu, dass die Frauen, die von ihren Männern nicht mehr akzeptiert werden, von heute auf morgen der Hexerei beschuldigt werden. Sie wurden sogar häufig missbraucht, geschlagen und unwürdig behandelt.“
So fliehen die Frauen dann in die „Witches Camps“, mittellos, verzweifelt und traumatisiert. Ihre Kinder und das ganze soziale Umfeld geht ihnen von jetzt auf gleich verloren. Jetzt kommt es in all diesem Elend noch schlimmer: In den letzten Monaten und Wochen wurden diese Dörfer durch die Covid 19-Pandemie besonders stark getroffen. Der „Lockdown“ hat nämlich dazu geführt, dass sie von der Welt nahezu abgeschnitten sind und zum Beispiel nichts mehr an den Straßen oder auf den Märkten verkaufen können. Kurz bevor die Straßen und Zufahrtswege gesperrt wurden, ist es mit organisatorischer Hilfe der Steyler Missionare gelungen, in einer spontanen Nacht- und Nebelaktion immerhin noch Hilfsgüter im Wert von mehr als 5.000 €, die der Verein zur Verfügung stellen konnte, dorthin zu transportieren. Aber es ist dringend weitere Hilfe zum Überleben notwendig.
Bernward Robrecht im SÜDBLICK-Gespräch: „Es wäre eine großartige Unterstützung, wenn wir gerade jetzt diesen hilflosen Frauen wieder eine Perspektive eröffnen könnten. Gemeinsam mit den Steyler Missionaren wollen wir ihnen ein Überleben ermöglichen, sie auch psychisch wieder so stärken, dass sie in ein selbstbestimmtes Leben finden. Bleibt Hilfe aus, droht hunderten Frauen der Hungertod.“
Seit fünf Jahren treiben die „Friends for Ghana“ von Rondorf aus erfolgreich ihre Vernetzungsarbeit voran. So sind sie schon Mitglied des Ghana-Forums NRW, welches von der Landesregierung getragen wird. Der dortige Ghana-Promoter ist bereits Mitglied bei den „Friends for Ghana“ und unterstützt die Arbeit tatkräftig. Auch das Erzbischöfliche Irmgardis-Gymnasium in Bayenthal hat eine offizielle Projektpartnerschaft mit den „Friends for Ghana“ und der St. Jerome School in Abofour, die vom Verein unterstützt wird. Das Irmgardis-Gymnasium unterstützt die „Friends for Ghana“ bei ihren regelmäßigen Solidaritätsmärschen, die dort eine große Tradition haben. Auch Ghana-Abende finden dort statt, Brieffreundschaften zwischen den Schülerinnen und Schülern aus Köln und Abofour sind entstanden und vieles mehr. Ghana ist auch Partnerland unseres Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus gab es bereits gewachsene Freundschaften nach Ghana. Auch der NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales, Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, hat sich bei den „Friends for Ghana“ für dieses besondere Engagement bedankt.
Bei allen neuen Projekten des Vereins lautet das Motto „Nachhaltigkeit, Unmittelbarkeit und aktive Netzwerkarbeit“. Damit jeder gespendete Euro den Familien und Kindern in Ghana zugutekommt, arbeiten alle Mitglieder und Helfer des Vereins ausschließlich ehrenamtlich.
Wer die Frauen von Gushiego unterstützen möchte, hier das Spendenkonto der „Friends for Ghana e.V.“: Pax-Bank Köln – IBAN: DE74 3706 0193 0034 1710 17, BIC: GENODED1PAX Geben Sie bei ihrer Überweisung als Zweckbestimmung einfach „Hexendörfer“ an.
Mehr Infos: www.friends-for-ghana.de
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