Er bringt Ihnen das Glück ins Haus

Stefan Uhlig kennt sich aus mit dem Glück. Denn seit acht Jahren ist er als Schornsteinfeger in Rondorf und Hochkirchen unterwegs. Ab Januar übernimmt er den Kehrbezirk sogar als bevollmächtigter Schornsteinfegermeister. Aber warum gilt gerade der Schornsteinfeger als Glücksbringer? Stefan Uhlig hat dem SÜDBLICK seine schönsten Momente verraten.

SÜDBLICK: Wie oft kommt es vor, dass Menschen Ihnen fröhlich zuwinken oder zurufen „Viel Glück“?

STEFAN UHLIG: Wenn man als Schornsteinfeger in Berufskleidung unterwegs ist, wird man sehr häufig von den Leuten angesprochen, ob man ihnen beispielsweise die Hand gibt oder sie einen Knopf berühren dürfen, damit sie Glück haben.

SÜDBLICK: Und was war Ihr schönstes Erlebnis?

STEFAN UHLIG: Ich kam einmal zu einem Kunden und habe geklingelt, um die Heizung zu messen. Als dieser die Tür öffnete, stellte sich heraus, dass dort im Garten gerade die Hochzeitsgesellschaft von Sohn und Schwiegertochter feierte. Da musste ich natürlich dort bleiben, um dem Brautpaar zu gratulieren und viel Glück zu bringen. Der Empfang war sehr herzlich, was ich in dieser Form von „fremden“ Menschen nicht erwartet hätte.

SÜDBLICK: Aber es ist doch sicher lästig, wenn Sie jemand anspricht: „Oh, darf ich Ihren Anzug und Ihre Knöpfe einmal anfassen?“

STEFAN UHLIG: Man wird sehr oft gefragt. Allerdings empfinde ich es nicht als lästig. Ich finde es schön, wenn Menschen so offen auf jemanden zukommen. Am Anfang meiner beruflichen Karriere musste ich mich zwar etwas an            diesen Brauch gewöhnen; aber mittlerweile gehört es zur täglichen Arbeit dazu. Der Schornsteinfeger bringt schließlich Glück.

SÜDBLICK: Woher kommt dieser Brauch vor allem zu Neujahr?

STEFAN UHLIG: Das kommt aus der früheren Zeit, als noch ausschließlich mit Festbrennstoff geheizt wurde. Dabei konnte es zu Rußbränden kommen, wenn der Schornsteinfeger den Kamin oder die Feuerstelle nicht reinigte. Da man früher keine Brandschutzvorschriften kannte, konnten diese Brände dazu führen, dass das gesamte Haus abgebrannt ist. Daher der Ausdruck: Der Glücksbringer kommt ins Haus.

SÜDBLICK: Was bedeutet für Sie ganz persönlich Glück?

STEFAN UHLIG: Mein persönliches Glück ist meine Familie und mein Beruf, den ich mittlerweile seit rund 20 Jahren ausübe. Oder die Geburt meiner kleinen Nichte.

SÜDBLICK: Haben Sie einen Tipp, wie man ein glücklicher Mensch wird?

STEFAN UHLIG: Die kleinen Dinge im Leben genießen und zu schätzen wissen.

SÜDBLICK: Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen auch Ihnen für das Neue Jahr viel Glück – und nur glückliche Kunden!

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