Einer von uns: Martin Kuenen  

Eine richtig lebendige  Band, die in der Kirche spielt, deren Musik berührt, weil sie alle einlädt zum Mitmachen und Mitsingen! Vor 14 Jahren, Mitte November 2004, hatte Martin Kuenen diese Idee und rief dazu auf: Jeder, der ein Instrument spielt, soll am Sonntag  eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes damit in die Kirche kommen und dann spielen wir zusammen! Dann  wurde ein wenig  geübt – und gleich ging es los. So begann das Musikexperiment  „Church Rocking“. Martin Kuenen fügt hinzu: „Unser Name klingt härter. rockiger als wir sind. Wichtig ist uns, Leben in die Kirche zu bringen “

Die Idee wurde im Laufe der Jahre ein Erfolg, bis zu 30 Auftritte im Jahr stehen heute auf dem Terminplan. Ein Erfolg, der auf vielen Akteuren beruht, die sich für dieses Projekt seit Jahren engagieren und es am laufen halten. „Da bin ich nur einer von vielen, ein Kopf reicht da nicht aus“ sagt der 55jährige, der das Konzept so begründet:  „Mit neuen geistlichen Liedern wollen wir eine Art von Musik in die Kirche  bringen, die von heute ist, unsere Sprache spricht  und die Menschen zum Mitmachen anregt. Denn neben der klassischen Kirchenmusik kam und kommt dies zu kurz“. Geistliche Rock- und Popmusik, geht das gut? Eindeutig ja. 

Denn heute ist die Live-Gruppe aus etwa 15 Musiker/innen längst auch überregional unterwegs und  bekannt. Einer der ersten Höhepunkte, so erinnert sich Martin Kuenen noch heute, war der Auftritt während des Musik-Picknicks beim Weltjugendtag 2005 in Köln. „Drei Stunden lang tolle Stimmung und viele  Zuhörer waren ein spannendes Erlebnis“. Mittlerweile sind die Church Rocker/innen auch auf Großveranstaltungen wie  Katholikentagen oder evangelischen Kirchentagen eine bekannte Band  – so wie in diesem Jahr in Münster. Fünf Auftritte wurden hier an drei Tagen absolviert unter dem Leitgedanken: „Hören, singen, freuen“. Zwischen sanften Balladen und rockigen Stücken wechselte das Programm und ließ die Zuhörer immer mehr zu einem großen gemeinsamen Chor werden. Selbst spontane Liederwünsche wurden prompt erfüllt. Auch zum Auftakt des Köln-Marathons hat  „Church Rocking“ vor einigen Jahren im hohen Dom zu Köln gespielt. Im kommenden Jahr möchte man u.a. beim Evangelischen Kirchentag Mitte Juni in Dortmund dabei sein. „Mal sehen, ob das klappt“, sagt der gebürtige Hochkirchener, der im Hauptberuf eine Schreinerei betreibt, mit dem nötigen Respekt. Das Repertoire ist riesig: 50 eigene Lieder hat er bereits selbst komponiert und getextet. 

 „Wir wissen, dass wir keine perfekte Musik machen, aber das ist auch nicht unser oberstes Ziel. Viel wichtiger ist uns, aktiv am Gemeindeleben  mitzuwirken, Gemeinschaft zu erleben, offen zu sein und immer wieder neue Musikbegeisterte, gerade auch Kinder und Jugendliche, zu gewinnen. Das ist uns wichtig, und da kann auch schon mal ein schiefer Ton dabei sein, es gibt Schlimmeres“, lacht er. 

Kein Zweifel, diese Musik kommt bestens an. Auch für Familienfeiern, Hochzeiten, Taufen, Geburtstage, Jubiläen usw. gibt es so viele Anfragen, dass Conny Wiese-Robrecht, die im Hintergrund alles managt, manchmal Mühe hat, den Überblick zu behalten. Ohne ihren Einsatz wäre „Church Rocking“ wohl nicht das geworden, was es heute ist: Denn an ihr liegt es u.a. Liederlisten zu erstellen, Liedtexte und Bilder für den Beamer aufzubereiten, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, Termine zu organisieren,   Ideen mit zu entwickeln und durchzusetzen, Auftritte vorzubereiten und zu kommunizieren.  Weitere  Aufgaben liegen in anderen Händen, wie die Verwaltung von Liedern und Noten, Doodle-Termin-Abfragen und nicht zuletzt Technik und Pflege der Website. Ohne diese vielfältige Unterstützung würde Church Rocking so nicht laufen.

Dort haben sich mittlerweile zwei Bereiche entwickelt:

Der erste hat seine ursprüngliche Form als „Ereignis“ bewahrt: Wenn es heißt „Am Sonntag ist Church Rocking“, dann weiß keiner genau, wer da als Musiker/in vorne stehen wird, denn es gilt: Wer kommt, der kommt. Eine Stunde vor dem Gottesdienst wird geprobt. Die ausgewählten Lieder werden einige Tage vorher  verteilt. Wer mitmachen möchte, kann sich jederzeit in den E-mail-Verteiler aufnehmen lassen.

Der zweite Bereich arbeitet als „Church Rocking Projektband“: Die Musiker/innen finden sich für ein spezielles Konzert oder eine besondere Anfrage zusammen wie etwa zu Weihnachten.  Die „Church Rocking Projektband“ probt ganz gezielt auf solche Auftritte hin. Zu Gehör kommt dabei so ziemlich alles, was Hausmusiker an Instrumenten so spielen: Klavier, Keyboard, Kongas, Flöten, Klarinette, Cello, Geige, A- und E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug, Akkordeon und und und …..

Demnächst ist die Formation auch wieder in Rondorf zu hören und zu sehen: Beim Auftaktkonzert des Weihnachtsmarktes der Rondorfer Pfadfinder am Samstag, 1. Dezember um 16.00 Uhr in der kath. Kirche Heilige Drei Könige. Und an Heiligabend am selben Ort um 17.00 Uhr in der Familienchristmette sowie  bei der Dankmesse zur nächsten Sternsingeraktion am 13. Januar 2019 um 11 Uhr. 

Ganz wichtig für das Zusammengehörigkeitsgefühl ist den Akteuren ein  jährliches gemeinsames Wochenende mit Familien und Freunden. So machen sich im nächsten Jahr nach den Sommerferien wieder rund 40 Personen auf den Weg ins Bergische Land, um  Erfahrungen auszutauschen,   Freizeit gemeinsam zu erleben und musikalisch Neues auszuprobieren.

Und was wünscht sich Martin Kuenen zum 15 jährigen  Bestehen im kommenden Jahr? „ Es wäre schön, wenn die Idee „Church Rocking“  in weiteren Gemeinden Freunde findet und die Kirche ein Stück weit moderner,   lebendiger und offener wird.“ Denn gute Ideen gibt es noch viele. Weitere Infos auf der Internetseite: www.church-rocking.de

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