Einer von uns: Harald Meisenheimer
Mit einzigartigen Techniken schafft Harald Meisenheimer kostbare Leucht- und Lichtobjekte aus Glas. Am 1. Dezember öffnet er bei Gebäck und Glühwein wieder seine farbenfrohe Wunderwelt im Merlinweg.
Ja, ist denn schon Weihnachten? Filigrane Weihnachtsengel, leuchtende Facettensterne, Wunderwerke als Kerzen und mittendrin auch der Nikolaus – für einen Moment ist der „Herbstblues“ draußen ganz weit weg: Willkommen bei „Tiffany Glaskunst“, Willkommen in der Welt von Harald Meisenheimer am Merlinweg. Mit großer Leidenschaft geht der heute 56jährige hier einem außergewöhnlichen Hobby nach. Mehrere Stunden in der Woche taucht er ab in eine ganz eigene Atmosphäre aus warmem Licht und endlos vielen bunten Farben. Sein Kunstgewerbe folgt den Techniken von Louis Comfort Tiffany, der damit vor hundert Jahren seinen ganz besonderen Jugendstil geschaffen hat. Sein Hobby nennt er einen „kreativen Ausgleich“ für seine berufliche Arbeit in der städtischen Datenverarbeitung. Wie viele Motive da im Laufe der Zeit zusammen gekommen sind? Harald Meisenheimer weiss es selbst nicht mehr so ganz genau, aber viele hunderte sind es auf jeden Fall.
Und es sind keineswegs nur weihnachtliche Motive. Wer will, kann einen riesigen sportlichen, weinroten Mercedes, Baujahr 1954 bewundern. Oder Teller mit fröhlichem „Kölle Alaaf“. Da wimmelt es von phantasievollen Schmetterlingen und vielen anderen phantasievollen Figuren – alles aus einem ganz besonderen, leicht zerbrechlich wirkenden Stoff. Und selbstverständlich finden sich der Dom oder auch die Skyline seiner Heimatstadt Köln in vielen Exponaten wieder. „Die Skyline von Köln habe ich mir extra von einem Grafiker aus der Nachbarschaft fertigen lassen, um nicht gegen das Copyright Anderer zu verstoßen“ schmunzelt er. Jedes Objekt ist durch die Kombination von Glas und anderen Werkstoffen ein Unikat. Auch Materialien wie Sandstein, Schiefer, Messing oder Kupfer kommen da zum Einsatz.
Durchaus mit Stolz erzählt Harald Meisenheimer: „Die Freude an der Glaskunst hat mich schon vor 40 Jahren ereilt. Was mit dem Bau von Gewächshäuschen, die damals noch „in“ waren, begann, hat sich zur Umsetzung von Eigenentwürfen und dem Einsatz der Fusingtechnik immer weiterentwickelt. Die Faszination im Umgang mit dem einzigartigen Werkstoff Glas hat mich bis heute nicht losgelassen“. Fusing ist eine mehr als 2000 Jahre alte und höchst anspruchsvolle Technik, Glas bei hohen Temperaturen von bis zu 900 Grad kunstvoll zu verschmelzen.
Und so gibt es auch für Harald Meisenheimer immer wieder neue Möglichkeiten, das Licht durch die Verarbeitung der kunstvollen Gläser zu reflektieren und zu brechen. „Lichtobjekte bestimmen den Charakter eines Raumes, als beleuchtetes Kunstobjekt oder kunstvoll gearbeiteter Beleuchtungskörper“ erklärt uns der Meister der Glaskunst.
Neben phantasievollen Figuren bildet die Fertigung von Uhren, Spiegeln, Wand- und Fensterbildern einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeiten, wobei er auch hier weitestgehend auf eigene Entwürfe großen Wert legt.
Sein großer Wunsch ist es, demnächst eine Abstraktion von Wassily Kandinsky, dem russischen Expressionisten, zu realisieren. Aber er weiss heute schon: „Dafür brauche ich mehrere Wochen Zeit“. Momentan steckt er jedoch mitten in den Vorbereitungen für seine nächste Ausstellung: Demnächst können seine Schätze wieder von jedermann bewundert werden. Denn am 1. Dezember öffnet wie alljährlich die Weihnachtsausstellung in seinem Garagenatelier am Merlinweg. Noch laufen die Vorbereitungen, aber die Einladung klingt schon jetzt verführerisch: „Lassen Sie sich in gemütlicher Atmosphäre bei Gebäck und Glühwein von den weihnachtlichen Kostbarkeiten aus Glas faszinieren“.
Seit vielen Jahren schon ist diese Ausstellung Tradition für den Hobbykünstler, der vor rund 20 Jahren von der anderen Rheinseite nach Rondorf gezogen ist – einen Schritt, „den ich nie bereut habe“ lobt er vor allem die gute Nachbarschaft.
Und wie kommt man zu einem so ungewöhnlichen Handwerk? Er sei eigentlich Autodidakt, meint er; mehrere Jahre lang war er Kursleiter in einem Kölner Hobbygeschäft machte sich so ganz allmählich mit Kunsthandwerkermärkten im Raum Köln, Düsseldorf, Bonn, Leverkusen einen Namen. Eine Zeit lang organisierte er auch den “Rondorfer Kunsthandwerkermarkt”, den er gerne wieder beleben würde. Aber es fehlt dafür die geeignete Räumlichkeit. Stattdessen ist er ab Anfang Dezember wieder voll im Einsatz als vorführender Kunsthandwerker beim Weihnachtsmarkt am Dom auf dem Roncalliplatz. Sein Rat: „Schauen Sie uns über die Schulter, wir führen vor.“ Zu bewundern gibt es Kölner Motive in Glas und vieles mehr.
Denn die Vielfalt der künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten ist nahezu unbegrenzt. Ein Grossteil der dargestellten Objekte sind zwar Eigenentwürfe. „Aber“, so fügt Harald Meisenheimer hinzu, „ Wer zu mir kommt mit eigenen Ideen hinsichtlich eines Motivs, dem erfülle ich seinen Wunsch gern, wenn er sich glastechnisch umsetzen lässt“. Aber das ist dem Tiffany-Techniker noch fast immer meisterlich gelungen. Wer ihn besucht, kann nach Absprache Glas, Zubehör sowie fertige Objekte auch gleich vor Ort kaufen.
Seine kostbaren Leucht- und Lichtobjekte aus Tiffany sind auf alle Fälle sehenswert. Und das ganz besonders in der dunkleren Jahreszeit.
Weihnachtsausstellung am Samstag, 1.Dezember 2018, Merlinweg 169 in Köln-Rondorf, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Und vom 7. Bis 9. Dezember Weihnachtsmarkt am Dom, Aktionspavillon Nr. 84 Freitag, 11:00 – 22:00 Uhr, Samstag, 10:00 – 22:00 Uhr, Sonntag, 11:00 – 21:00 Uhr. Kontakt: Internet: www.glaskunst-meisenheimer.de E-Mail: info@glaskunst-meisenheimer.de
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