EINER VON UNS: Frank Tuchel

In plötzlichen Situationen flexibel zu sein, darin ist Frank Tuchel bestens geübt. Doch so eine Ausnahmesituation hat selbst der erfahrene Eventmanager noch nie erlebt: Corona hat auch seine Planungen gehörig durcheinandergewirbelt. Trotzdem ist dem Neu-Rondorfer die Freude an Shows und Galas nicht vergangen. Im Gegenteil: Er bastelt gerade an neuen kreativen Ideen. Sobald die Krise überstanden ist, will er gemeinsam mit seiner Frau Sonja auch lokalen Veranstaltern im Kölner Süden mit Rat und Tat unter die Arme greifen.

Ganz tief in seinem Herzen ist er immer noch ein Düsseldorfer. Aber der Liebe wegen hat Frank Tuchel vor knapp einem Jahr sein Büro von dort zum rheinischen Rivalen Köln verlegt und ist nach Rondorf gezogen. Denn seine Frau ist hier seit nun fast 20 Jahren heimisch und hat ihn überzeugt: „Hier ist es so schön, hier will ich nie wieder weg!“. Als sie diese Geschichte erzählen, müssen beide lachen. 

Oder liegt der Ortswechsel vielleicht auch daran, dass Köln für Kreative doch inspirierender ist? Seine ehrliche Antwort: „Nein, das glaube ich ehrlich gesagt nicht, auch in Düsseldorf gibt es viele kreative Köpfe. Der wahre Grund ist sehr pragmatisch: Die ständige Fahrerei zwischen Köln und Düsseldorf ging mir ziemlich auf die Nerven. Allerdings mussten wir zunächst einmal das richtige Objekt finden, in dem wir neben dem Privaten auch die Agentur unterbringen konnten. Das haben wir dann im letzten Jahr geschafft und wir fühlen uns jetzt sehr wohl in unserem neuen Domizil in Rondorf“. 

Gerade flimmert ein neuer Videoclip über seinen Bildschirm, der demonstriert, was Frank Tuchel unter modernem Entertainment versteht. Die Events seiner Firma „Public Work“ stehen für Emotion pur. Optische Inszenierungen, viel Action und gefühlvolle Momente, die für den berühmten „wow“-Effekt sorgen, das ist sein Ding. Artistik, Musik, Moderation, Comedy oder komplette Showproduktionen, seit über 30 Jahren überrascht der Unternehmer seine Kunden mit speziell für sie entwickelten Konzepten und realisiert unvergessliche Live-Erlebnisse – von der Planung über die Organisation bis hin zur Durchführung aller Details in Technik, Dekoration oder Spezialeffekten. 

Da werden auch schon mal Top-Größen aus Rock und Pop wie Chris der Burgh, Silbermond, Ray Garvey oder Adel Tawil eigens eingeflogen, um den ganz großen Gig auf die Bühne zu zaubern. Frank Tuchels Geschäftspartner, das sind vor allem Unternehmen, die aus speziellen Anlässen wie Firmenjubiläen, Messen, Produkteinführungen ihre Klientel mit etwas ganz Besonderem begeistern wollen. Deshalb ärgert er sich auch ein bisschen, wenn ihn manche als „Partyveranstalter“ titulieren. Seine Philosophie ist eine andere: „Es kommt nicht unbedingt auf die Größe einer Veranstaltung an, es sollte für die Gäste immer etwas Besonderes sein, was sie mit Heim nehmen. Denn es gibt nichts Schöneres, als die Gäste mit einem Lächeln im Gesicht den Saal verlassen zu sehen! Das ist Emotion pur und macht unseren Job so einmalig. Man sieht das Resultat unserer Arbeit unmittelbar und ungeschminkt in den Gesichtern der Menschen!“

Früher hat der 54-jährige erfolgreich für das Team der Eishockeymannschaft der Düsseldorf EG gespielt. Da liegt die Frage nahe: Wie dünn ist das Eis, auf dem sich die schnell lebige Unterhaltungsbranche bewegt, immer auf der Suche nach neuen Stars und Sensationen? Seine Antwort fällt aktuell ziemlich ernst aus: „Um im Bild zu bleiben, bricht gerade der gesamte Kreativmarkt ein, vielen Veranstaltern von Musikveranstaltungen, Tourneen, Events droht der wirtschaftliche Kollaps durch die flächendeckende Absage von Projekten in diesen Wochen und Monaten.“ Es geht immerhin um rund 40.000 Mitarbeiter in einer Branche, die jährlich mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Darunter sind viele Selbständige und Dienstleister wie Technik-Verleiher, Ausstatter, Künstler, Caterer oder Sicherheitsunternehmen, die jetzt ums Überleben kämpfen, sorgt sich der Eventmanager. 

Für ihn gibt es dennoch nur eine Devise: The show must go on! „Irgendwann wird der Vorhang auch wieder aufgehen!“ ist er überzeugt. Seine langjährigen und vielseitigen Erfahrungen, die er auf den ganz großen Showbühnen und zahllosen nationalen & internationalen Events gesammelt hat, möchte er dann auch in den Dienst lokaler Vereine und Initiativen im Kölner Raum stellen, die vielleicht nicht über das ganz große Budget verfügen. Um dieses zweite Standbein wird sich künftig seine Frau Sonja kümmern. Sie ist seit mehr als 25 Jahren in der Veranstaltungsbranche tätig, davon knapp 12 für den Kölner Circus Roncalli. Die Idee dahinter: 

Wir haben mit „passion4event“ die kleine Tochter der Public Work Entertainment GmbH ins Leben gerufen, die sich als Dienstleister für Veranstaltungen versteht. Hier steht vor allem die organisatorische und dienstleisterische Seite für Firmenfeiern, Jubiläen, Geburtstage, Hochzeiten, Veranstaltungen etc. im Vordergrund. Mit der Erfahrung aus den Events der Public Work bietet „passion4event“ das gesamte Know-how für kleinere Feiern und schmalere Budgets. 

Mal sehen, vielleicht wird aus dem Mann aus Düsseldorf dann doch ein überzeugter Kölner. Herzlich willkommen in Rondorf! Und noch einmal: The show must go on! 

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