Eine von uns: Anne Merkenich.

Senioren, traut Euch!

Sie wurde im Oktober 2016  in die Seniorenvertretung des Bezirks Rodenkirchen gewählt. Zwei Jahre danach zieht die umtriebige Rondorferin eine erste Bilanz: Was bei uns für die ältere Generation getan werden muss. Anne Merkenich liegen vor allem die sozialen Anliegen älterer Frauen am Herzen.

Manche sagen, sie sei der Idealtyp der „rheinischen Frohnatur“:  Immer mit einem fröhlichen Lachen im Gesicht, einem aufmunternden Spruch auf den Lippen –  aber auch ihre nachdenkliche Seite verbirgt sie keineswegs. Und ein Wirbelwind ist sie – „bekannt wie ein bunter Hund“ heisst es über die gebürtige Rondorferin Anne Merkenich.

25 Jahre war sie Sitzungspräsidentin auf den beliebten Karnevalssitzungen der katholischen Frauen. Denn die gelernte Wirtschaftskorrespondentin ist fest verwurzelt in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Und da ging sie immer wieder ganz unkonventionelle Wege, um ihre Botschaft durchzusetzen: Sie lächelte auf Werbebussen fröhlich für ihre Mission unter dem Motto: „Wir machen uns für Frauen stark“. So setzt sich die heute 67jährige stets mit besonderem Engagement für Projekte ein, die Mädchen und Frauen in Not helfen.

Vor zwei Jahren begann für die Wirtschaftskorrespondentin aus einer Großfamilie wieder ein neues Kapitel: Sie wurde als ehrenamtliche Seniorenvertreterin für den Bezirk Rodenkirchen gewählt und mischt seitdem mit der ihr eigenen Mischung aus Charme und Hartnäckigkeit auch in der lokalen Politik mit. Seit kurzem gehört sie ferner zum Vorstand des Förderkreises der Kölner Seniorennetzwerke e.V.

Kämpfen kann sie.

So zog sie vor Jahren mit Listen durch die Kneipen Kölns, um Unterschriften für die Mütterrente zu sammeln, damit ältere Frauen mit mehreren Kindern bei der Rente besser gestellt werden. „Und wir haben es erreicht“ sagt sie heute mit Genugtuung. Denn Wissenschaftler bestätigen jetzt: Die Mütterrente  kommt vor allem Rentnerinnen mit geringen und mittleren Einkommen zugute, denn wer früher viele Kinder hatte, konnte meist gar nicht oder nur geringfügig arbeiten – und erhielt deshalb nur eine kleine Rente. „Aber“, so sagt Anne Merkenich mit Nachdruck: „Es ist noch viel zu tun, vor allem Witwen mit kleinen Hinterbliebenenrenten und allein lebende Frauen über 65 sind sonst von Altersarmut bedroht“.

Neben Anne Merkenich ist auch Gerhard Haider aus Hochkirchen Mitglied in dem fünfköpfigen Team, das die Interessen der älteren Generation in Politik und Verwaltung, bei Wohlfahrtsverbänden, bei sozialen und kirchlichen Einrichtungen durchzusetzen will. Der Diplomphysiker ist bereits seit 2012 Seniorenvertreter sowie Sprecher der Seniorenvertretung im Stadtbezirk 2.

Ihr Aufgabenkatalog ist groß: Er umfasst alle die Themen, die älteren Mitbürgern den Alltag besonders schwer machen. Deshalb fordert das Beratungsgremium auch mehr  Mitspracherechte bei politischen Entscheidungen. Was Anne Merkenich vor allem unter den Nägeln brennt:  „Es fehlt an altersgerechten barrierefreien und bezahlbaren Wohnungen und Pflegeplätzen. Ich hoffe deshalb, dies kommt bei den Plänen für das Großbauprojekt Rondorf Nordwest nicht zu kurz“.

Und woher nimmt diese Frau ihre unglaubliche Energie und Zuversicht? „Oh, das war nicht immer so. Als Kind war ich eher lieb und zurückhaltend. Doch schon früh musste ich mit ran in der großen Vereins-Gastwirtschaft meiner Eltern. Im Beruf später hatte ich gelernt, mich in einer Männerwelt durchsetzen“.

Seitdem geht sie um so entschlossener ihren eigenen Weg. Mit der Kraft des puren Optimismus will Anne Merkenich die Anliegen der älteren Generation ganz nach vorne bringen. „Lange Zeit lebten wir in einer Art Jugendwahn. Da wurden Menschen frühzeitig aus dem Berufsleben nachhause geschickt. Ein großer Fehler, wie wir heute wissen. Wir müssen wieder mehr erkennen, welchen Wert gerade die ältere Generation hat mit Ihrem Wissen, ihren Erfahrungen“.

Aber sie hat auch eine ganz klare Forderung an die eigene Generation: „ Ältere Menschen dürfen sich nicht zurückziehen. Sie sollen sich in die Gesellschaft einbringen, sie sollen schauen, dass sie lange aktiv und fit bleiben. Es gibt genug zu tun. Traut Euch!“

Sprechstunden der Seniorenvertretung Rodenkirchen:

Jeden zweiten Donnerstag im Monat von 13 bis 15 Uhr im Bezirksrathaus Rodenkirchen, Hauptstraße 85, in Büro 107.(außer an Feiertagen).

2 Kommentare
  1. Sailer
    Sailer sagte:

    Eine Dame bei einem Vortrag bei 60+ hatte sich zu einem Besuch bei mir angekündigt. Leider habe Ich nie wieder etwas gehört. Erbitte Rückruf zum Terminvorschlag. Adelheid sailer. Giesdorfer Str 21-23 50997 Köln 02233 23086 danke

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