Die große SÜDBLICK-Aktion: Wie gut ist unser Wohngebiet für Radfahrer?

Sind auch Sie viel mit dem Fahrrad unterwegs? Gut so. Wer sich gerade jetzt auf den Drahtesel schwingt, öffentliche Verkehrsmittel meidet, setzt sich einem geringeren Corona-Ansteckungsrisiko aus und stärkt zudem sein Immunsystem. Doch wie sieht der Alltag für Radfahrer bei uns aus? Ärgern auch Sie sich über Gefahrenstellen, schlechte Wege? Vielleicht haben Sie auch Verbesserungsvorschläge. Dann machen Sie mit bei der SÜDBLICK-Aktion: Wie gut ist unser Veedel für Radfahrer? Ihre Meinungen sowie Vorschläge legen wir dem „Runden Tisch Radverkehr“ Rodenkirchen vor. Schreiben Sie Ihre Kritik zu den Schwachstellen oder Gefahrenpunkten der Radwege in Rondorf, Hochkirchen, Höningen und Umgebung sowie Ihre Verbesserungsvorschläge an: newsletter@dorfgemeinschaft.koeln. Hier packen schon einmal die ersten drei sachverständigen Bürger ihre Sorgen aus. 

Kirsten Will:

Meine zwei Jungs (9; 12) und ich fahren mit dem Rad innerhalb von Rondorf zum Tennis, zur Musikschule, zum Fußball, zu Freunden, zum Einkaufen… 

Ich lasse die Kinder ungern, den kleinen gar nicht, die Rodenkirchener Straße fahren. Da ist man sich nie sicher, ob jemand die Tür ohne zu gucken aufreißt oder einen beim Ein-/Ausparken übersieht. Ich selbst gucke immer für die anderen Verkehrsteilnehmer mit. Wir selbst wohnen in Hochkirchen.

Die Jungs nehmen u.a. den Weg durch den Park, allerdings nur in der hellen Jahreszeit. Ich rate ihnen, entweder den Weg über die Reiherstrasse oder den Birkenweg zu nehmen. Wobei es auch hier schwierig wird, wenn sie z. B. über die Kreuzung an der Eiche, an der Aral Tankstelle oder am Ende der Giesdorfer Straße über die Straße müssen. 

Die Kinder werden älter und demzufolge auch sicherer im Straßenverkehr. Dennoch bin ich immer froh, wenn sie heil wieder zuhause ankommen. Auch die Strecke aus Hochkirchen raus in Richtung Friedrich-Ebert-Straße ist nicht ganz ungefährlich. Erst mit dem Radweg an der Unterführung wird es sicherer. 

In diesem Zusammenhang ärgere ich mich über die fehlende Beleuchtung auf dem Weg nach Hochkirchen. Ich fahre oft mit dem Rad in die Südstadt und im Dunkeln habe ich das Problem, welchen Weg ich nehme. Durch das Wasserwerkswäldchen ist es wirklich unheimlich im Dunkeln und die Autos drängeln. Den anderen Weg durch Marienburg oder Bayenthal bevorzuge ich trotz des Weges entlang des Forstbotanischen Gartens, wobei auf der Strecke zum „ForstBo“ keine Beleuchtung ist. Das ist gefährlich und unheimlich. Auch die Straßen/ Radwege in die Kölner Südstadt sind häufig in einem schlechten Zustand.

Dann noch ein letzter Satz. Die Tatsache, dass Eltern, die im Ort wohnen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, kann ich nicht nachvollziehen!

Ulrich Rosendahl:

Ich wohne seit ca. 25 Jahren in Rondorf im Sperberweg und fahre im Dorf und vom Dorf in die Stadt meistens mit dem Rad, weil ich weiß, dass Bewegung notwendig ist. Weiterhin tun die Kurzstrecken dem Motor des Pkw nicht gut. Ich habe ein relativ schweres Rad, das mein Sohn verachtet, aber ich finde es praktisch. Neuerdings habe ich Gepäcktaschen hinten montiert, auch sehr praktisch. Da liegt immer das Schloss drin und die Wasserflasche.

Da ich beruflich viel mit dem Pkw unterwegs bin, kann ich beim Radfahren die Autofahrer gut verstehen. Ich finde es wichtig für einen Radfahrer, nicht zaghaft im Verkehr zu fahren, sondern selbstbewusst. Das ist besonders dann erforderlich, wenn es keinen Radweg gibt. Das möchte ich allen Radfahrern zurufen! Schließlich wird durch uns die Luft fast nicht verschlechtert. Also mehr das Rad nutzen!

Ich bemerke mit Freude, dass in der Innenstadt den Radfahrerinnen und Radfahrern mehr Raum gegeben wird. Wir dürfen an einigen Ampeln sogar bis nach vorn fahren und vor dem ersten Auto auf Grün warten. Ich freue mich auch auf die geplanten Rad-Schnellwege längs der Stadtbahntrasse und Am Höfchen Richtung Autobahnüberführung Robinienweg. Bin gespannt, ob da tatsächlich Fußgänger und Radfahrer eigene Bahnen bekommen und ob die Fahrbahnbreite der Radfahrer tatsächlich 4-4,5 m betragen wird? Ich kann es noch nicht glauben. Aber es wäre sehr schön entspannt auf so einer breiten Straße zu fahren. Auch für die Hundehalter wäre es entspannt. Jetzt müssen wir (meine Frau und ich) immer recht nahe an dem jeweiligen Tier vorbeirollen.

In der Stadt Köln finde ich es besonders unschön, wenn an vielen Kreuzungen oder Straßeneinmündungen eine Kante von 2-3 cm am Bordstein existiert. Der Bordstein wurde abgesenkt, aber nicht bis auf Asphaltniveau. Das ist so unnötig, denn es gibt die Betonsteine, die ohne Geruckel auf dem Rad das Passieren der Fahrbahn ermöglichen (niveaugleich mit der Fahrbahn).

Was mir wirklich im Straßenbild noch fehlt sind z.B. Dreiräder oder Vierräder für ein oder zwei Personen. Für ältere Menschen, die sich unsicher fühlen auf zwei Rädern oder begleitete alte Personen wäre das etwas. Diese Mobile sieht man noch viel zu selten. Die Revolution der Fahrräder mit eingebautem Rückenwind (E-Bike) gefällt mir auch sehr. Die älteren Mitbürger brauchen damit keine Angst mehr zu haben, dass sie nicht mehr nach Hause kommen. Ebenso sind die LED-Leuchten ein Segen. Und ich freue mich über meinen Nabendynamo! Er ist geräuschlos und ich fahre, der Einfachheit halber, immer mit Licht.

Ich wünsche mir für die Zukunft mehr E-Autos. Denn man atmet sehr verunreinigte Luft, wenn ein Pkw mit noch kaltem Motor und kaltem Kat an einem vorbeizieht. Ich hoffe auch, dass ich es noch erlebe, dass die Rodenkirchener Straße in Rondorf verkehrsberuhigt wird mit abgesenkten Gehwegen, wo dann jeder auf den anderen achten muss, damit er gut durchkommt. Ich denke, da wären dann einige feste Blitzer wichtig, die das Tempolimit durchsetzen. Sonst wird wieder Gas gegeben, wenn die Bahn frei ist. Man sollte das Radfahren genießen, solange man es noch kann. Also rauf aufs Rad!

Arne Tiedge

Wir wohnen in der Hahnenstraße kurz vor der Hauptstraße. Auf beiden Straßen muss man echt aufpassen mit den Kids. Wir fahren viel mit dem Fahrrad. Auch zur Schule und zum Kindergarten.

Die paar Fahrradwege, die es gibt, sind nicht an den kritischen Stellen. Die Bürgersteige, auf denen die Kinder fahren, sind oft sehr schmal und auch gerne zugeparkt. Besonders bei uns vorne in der Hahnenstraße wird auch gerne der Bürgersteig zum Ausweichen von Autos genutzt. Diese fahren dann eine längere Strecke einfach über den Gehweg. An die 30km/h in der Hahnenstraße und auf der Hauptstraße hält sich eh keiner. Das heißt: Man hat immer ein etwas mulmiges Gefühl mit den Kindern Fahrrad zu fahren.

Rondorf Nordwest: Wie geht es weiter?

Fragen an Stadträtin Monika Ross-Belkner 

Ende März hat der Rat der Stadt Köln „grünes Licht“ gegeben für den Bau der seit langem geforderten „Entflechtungsstraße“. Doch die für unser Veedel wichtige Entscheidung fiel in einer Ausnahmesituation. Wegen Corona fand die Sitzung im weiträumigen Gürzenich statt; viele Ratsmitglieder sind als Vorsichtsmaßnahme ferngeblieben, Teilnehmer konnten Atemschutzmasken nutzen. Alle drängten auf Tempo. Stadträtin Monika Ross-Belkner hatte die Aufgabe, dort die Interessen Rondorfs zu vertreten. Dem SÜDBLICK schildert sie eine Sitzung, die sie so schnell nicht vergessen wird. Und antwortet auf die Frage: Wie geht es jetzt weiter?

SÜDBLICK: Für Rondorf sollte der 26.März ein großer Tag werden. Doch Corona überlagerte alles.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker kam zu den Beratungen im Stadtrat gerade aus ihrer Quarantäne zurück. Wie haben Sie die Atmosphäre dieser Sitzung ohne Beispiel in Erinnerung?

MONIKA ROSS-BELKNER: Ja, eine historische Sitzung mit eigenartiger Atmosphäre; wenige Menschen in dem übergroßen Gürzenichsaal, der ja sonst als Prunk- und Festsaal dient und vor Leben sprüht. Die Auswirkung der Pandemie wurde mir da erst richtig bewusst! In der Sache selbst empfand ich die Sitzung sehr zielgerichtet, da die häufig unsäglichen und überflüssigen Wortbeiträge und Selbstdarstellungen unterblieben!

SÜDBLICK: Für Rondorf ging es an diesem Tag um sehr viel. Trotzdem wurde die Vorlage zur Entflechtungsstraße ohne jede Debatte in Sekunden „durchgewinkt“. Bleiben da nicht sorgfältige Beratungen auf der Strecke?

MONIKA ROSS-BELKNER: „Durchgewinkt“ ist nicht angebracht. Es ist üblich, dass Verwaltungsvorlagen im Rat ohne Diskussion verabschiedet werden. Die Beratungen dazu finden in den Fachausschüssen statt. Das war auch dieses Mal so. Der Verkehrsausschuss hatte sich vorher intensiv mit diesem Thema befasst. Der Verkehrsausschuss hat einstimmig über alle Parteien hinweg der Vorlage mit Änderungen zugestimmt. Außerdem gab es im Vorfeld umfangreiche Beratungen. Es gab zwei interne Termine für die Politiker und es gab eine gut besuchte Bürgerinformation in der Anne-Frank-Schule.

SÜDBLICK: Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Ergebnis der Entscheidung für die Rondorfer Bürger?

MONIKA ROSS-BELKNER: Das wichtigste Ergebnis ist, dass wir Wohnungsbau und Verkehrsthematik gekoppelt haben. Wohnungsbau erst dann, wenn die Entflechtungsstraße fertiggestellt ist und das Planfeststellungsverfahren für die Stadtbahn eingeleitet ist. Im Weiteren ist mit dem Erstbezug zumindest ein Stadtbahnvorlaufbetrieb einzurichten und eine Busanbindung an den Bahnhof Hürth-Kalscheuren zu realisieren.

SÜDBLICK: Wie sehen die nächsten politischen Entscheidungen aus?

MONIKA ROSS-BELKNER: Das Projekt Rondorf Nordwest besteht aus unterschiedlichsten Bausteinen wie Entwicklung des Baugebietes, Planung der Stadtbahnlinie, Planung der Entflechtungsstraße, Verlagerung des Galgenbergsees und Planungen der ersten KITA, der ersten Grundschule und der weiterführenden Schule. Diese ganzen Planungen erfolgen in verschiedenen, auf einander aufbauenden und ineinandergreifenden Planverfahren. Hier werden uns zukünftig immer wieder Verwaltungsvorlagen zur Entscheidung vorgelegt. Als nächstes erwarte ich, das man uns die Eingaben der Öffentlichkeitsbeteiligung vom Juli 2018 zur Entscheidung vorlegt und den nächsten Schritt der Bauleitplanung – die Offenlage – einleitet.

SÜDBLICK: Wenn jetzt kommunale Investitionen wegen der finanziellen Folgen der Corona-Krise verschoben werden müssen, verzögern sich dann auch wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie die Entflechtungsstraße oder der Bau der versprochenen Schulen und Kindergärten?

MONIKA ROSS-BELKNER: Die finanziellen Folgen der Corona-Krise sind derzeit für die Kommune noch nicht absehbar. Insofern sind Aussagen hierzu vage. Da wir das Projekt Rondorf Nordwest größtenteils mit einem Investor realisieren, erwarte ich keine größeren Verzögerungen, weder bei der Entflechtungsstraße noch bei der KITA noch bei den Schulen. Kita und Schulplätze brauchen wir dringend und haben höchste Priorität. Dazu bin ich mit Stadtplanung und Investor in ständigem Gespräch.

SÜDBLICK: Heiß diskutiert werden derzeit Standort und Ausgestaltung des neuen Marktplatzes als künftigem Ortszentrum, der das Neubauquartier mit dem bisherigen Wohngebiet verbinden soll. Wie ist Ihre Haltung zu dieser Frage?

MONIKA-ROSS-BELKNER: Der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan sieht einen Marktplatz mit spezieller Ausgestaltung vor. Dieses Konzept ist den Bürgern 2018 in der Bürgerbeteiligung vorgestellt worden. Ich habe gehört, dass sich die Dorfgemeinschaft mit einer kleinen Gruppe, vorwiegend aus Architekten bestehend, einen anderen Standort wünscht und diesbezüglich mit Investor und Stadtplanung im Gespräch ist. Dieser neue Standort ist außerhalb des Plangebietes und die Grundstücke sind nicht im Zugriff der Stadt bzw. des Investors. Sollte der neue Standort machbar sein, warum nicht! Ich bin allerdings der Meinung, dass man Marktplätze – was das gewünschte Leben darauf betrifft — schlecht planen kann, sondern dass sich Marktplätze im Laufe der Zeit entwickeln. Rondorf hat als Straßendorf keine Erfahrung mit Marktplätzen. Insofern ist ein Marktplatz in jedem Fall ein Novum und wird hoffentlich dann gut angenommen.

Keiner kommt zum Geburtstag? Wir feiern trotzdem!

Stellen Sie sich vor: Sie haben Geburtstag – und keiner kommt vorbei zum Gratulieren. Auch dies ist leider Corona-Alltag. Wie gehen unsere Widder und Stiere damit um? Der SÜDBLICK hat sich umgehört. Die Dorfgemeinschaft sendet allen einen besonders herzlichen Gruß, die in diesen Ausnahmewochen allein feiern müssen. Bleiben Sie gesund! Dazu schenken wir Ihnen diese alte chinesische Lebensweisheit: Geburtstag feiern ist schön – und wer die meisten davon feiert, lebt am längsten! 

120 Gäste waren schon eingeladen, von der holländischen Grenze bis nach Hamburg; der Diskjockey war bestellt und auch das Grillbuffet, denn ihren doppelten Geburtstag wollten die beiden Freunde gemeinsam groß im Großrotter Hof feiern: Stephan Trimborn freute sich Ende März auf seinen 50., sein Freund Markus auf seinen 40. Aber dann die große Enttäuschung, kurzfristig alles absagen! Übrig blieb für Stephan ein Abend mit Freundin und Tochter „und das war`s!“ Verständnis für die strenge Kontaktsperre hat er trotzdem – und tröstet sich ein wenig mit Elton John und Wladimir Klitschko, die am gleichen Tag Geburtstag haben wie er und „die ich beide sehr mag“. Jetzt plagt den stillen Jubilar noch die Sorge, ob auch das Fußballturnier seiner „alten Herren“ ebenfalls Corona zum Opfer fällt. Doch als optimistischer Widder entdeckt er auch das Positive: „Nun habe ich wenigstens viel Zeit, mich um unser Haus zu kümmern und mit Tochter Michele im Homeoffice für den bevorstehenden Schulabschluss zu büffeln“.

„Mit ganz viel Abstand“ hat Renate Krumbein ihren 85. Geburtstag gefeiert. „Ich blieb in der Türe stehen, Kinder und Enkel kamen zum Winken und Singen aus fünf Metern Entfernung vorbei und nach 30 Minuten waren alle wieder weg“ erinnert sich die ehemalige Kassiererin der Dorfgemeinschaft an ihren großen Tag. Übrig geblieben ist davon der Schokoladenkuchen mit viel Puderzucker. „Den hat meine Tochter extra groß gebacken, damit ich noch lange etwas davon habe“, strahlt sie. Und Blumen gab es natürlich auch noch.

Die Zwillinge Margarete und Heinrich Minrath haben es zu ihrem 80. wiederum etwas anders gehalten und gar nicht gefeiert. „Wir warten einfach ab und feiern später im Jahr, wenn es schön warm ist, unsere Namenstage. Das ist besser so, dann müssen wir uns auch keine Vorwürfe machen!“ meint die Jubilarin. Sie freuen sich, dass sie beide noch fit genug sind, den Haushalt selbst zu versorgen.

„Mit 66 Jahren da fängt das Leben an – Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran“, heisst es nicht nur bei Udo Jürgens, sondern auch bei Karin Thull. Zwarmusste sie ihre doppelte sechs Anfang April ebenfalls „ausgesprochen ruhig“ feiern. Sie meint aber, es war dank Telefon und Whats-App trotzdem ein schöner Tag. Was sie am meisten vermisst hat? „Meine drei Enkel. Aber wenn die Lokale wieder öffnen dürfen, gehen wir zusammen nochmal richtig gut essen“. Sorgen macht sie sich derzeit nicht nur um die Gesundheit, sondern auch um die Folgen der Pandemie für unsere Wirtschaft. 

Karl Hoffmann feierte seinen 91. Geburtstag diesmal ganz allein mit seiner Frau. Aber eines ließ er sich nicht nehmen: Ein Gläschen Sekt über den Gartenzaun mit den Nachbarn – natürlich in gehörigem Abstand. Und auch „der regelmäßige Spaziergang um den Block“ bleibt bei allen Einschränkungen auch an diesem Tag bestehen. „Wir haben ja schon so viel erlebt“ schaut er zurück auf Zeiten nach dem Krieg, die noch weitaus schwieriger waren. Langweilig wird es ihm ohnehin nicht, denn er schreibt viel und „liest fast alles“. 

Adelheid Krahforst erreichten die Glückwünsche der Dorfgemeinschaft zum 58. Geburtstag gerade, als sie auf dem Balkon gemütlich mit ihrem Mann den herrlichen Sonnenschein genießt. „Immerhin, das Wetter stimmt, das ist schon einmal ein gutes Zeichen“, nimmt die langjährige Friseurin diesen etwas ungewöhnlichen Geburtstag entspannt hin. Am meisten erfreut hat sie ihre Hausgemeinschaft – sie hat ganz nach Vorschrift ein hübsches Präsent im Treppenhaus abgelegt. 

Happy Birthday, Mathilde Voss

Für Mathilde Voss, die das gesellschaftliche Leben im Veedel mitgeprägt hat wie nur wenige, gab es zum 85. eine echte Überraschungsparty: Ein Kreis guter Freunde versammelte sich – immer mit dem gehörigen Abstand – am 23. April auf dem Vorplatz für ein Ständchen. Und die Jubilarin konnte vom Balkon in der 3. Etage herunterschauen. Und mitsingen. Vor allem die „Kölsch Sproch“ und das kölsche Brauchtum liegen ihr seit vielen Jahren am Herzen.

„Mein Vater liebte seine Heimatstadt Köln über alles. Er sprach gerne Kölsch und legte auch in mir den Grund zu unserer schönen Muttersprache“, erzählt die ehemalige Lehrerin. Gemeinsam mit Kindern, Eltern und Unterstützer/innen hat sie viele schöne Projekte umgesetzt und ist überdies Mitglied im Altermarktspielkreis und im Heimatverein Alt Köln. Gern besuchte sie mit Kindern Seniorenheime, um mit „Rümcher un Verzällcher“ „den Menschen Freude“ und die „kölsche Siel“ zum Klingen zu bringen. In Rondorf ist sie nicht nur Mitglied im Pfarrgemeinderat Heilige Drei Könige, sondern hat viele Jahre auch die „Sternsinger“-Aktion mit organisiert und sich so vor allem für das Kinder- und Jugend-Projekt der Amigonianer an der Elfenbeinküste in Abidjan eingesetzt.

„Als Kriegskind habe ich schon früh gelernt, die schwere Zeit auch allein gestalten zu müssen“, meint sie rückblickend. „Da kann ich es gut ertragen, dass ich meinen 85. Geburtstag nicht im Kreis meiner Familie und Freunde feiern kann“. Etwas anderes macht Mathilde Voss mehr zu schaffen: „In dieser Zeit der Corona-Pandemie erleben wir hautnah viel Leid, Ängste und Sorgen. Einsamkeit, materielle und geistige Not, Hilflosigkeit und Tod bei uns und in der gesamten Welt. Dennoch steht dem gegenüber eine große Bereitschaft zur mitmenschlichen Hilfe, der kreativen Unterstützung, der Aufmerksamkeit füreinander und gegenüber schwachen, armen und gefährdeten Menschen. So viel Wunderbares wird dem Schrecken, den dieser Virus auslöst, entgegengesetzt. Das macht mich froh und ich erlebe wieder „Segen bringen und Segen sein mitten im Alltag!“

Corona-Nachrichten aus Rondorf

Corona I: Die gute Nachricht

Vor rund einem Monat haben wir die Aktion zum Nähen von Schutzmasken ausgerufen. Nachdem findige Juristen schon bald einen Grund für Abmahnungen gefunden hatten, wurde schnell eine Umbenennung in „Mund-Nase-Behelfsmasken“ vorgenommen. Im weiteren Verlauf werde ich allerdings einfach den Ausdruck Maske benutzen. Die erste Woche war geprägt von zahlreichen Anfragen, aber kaum Angebot. Zudem stand relativ schnell die Diskussion im Raum, dass diese Masken „ja eh nichts bringen“. Nachdem einige fleißige Dorfbewohner ihre ersten Exemplare lieferten und eine ganz engagierte Hürther KFD-Gruppe in die „Großproduktion „ eingestiegen war, konnten wir immer größere Teile der bereits mehrseitigen Warteliste bedienen. Doch relativ schnell wurde klar, dass alleine Privatpersonen nicht den Bedarf decken konnten. So nahmen wir Kontakt zu verschiedenen Schneiderein auf, die durch Auftragsausfälle über jeden Job froh waren. Dadurch mussten wir unsere eigentliche Idee, die genähten Masken gegen einen Obolus von 10 Cent einzukaufen und gegen eine Spende von mindestens 2,50 abzugeben etwas modifizieren. Die Schneidereien boten die Masken für 2,50 an und wir gaben sie gegen eine Spende von mindestens 5 Euro ab. Mit dem Hintergedanken, eine gute Tat für das Dorf zu verrichten, gab es leider auch Unmut. Von einer Beschimpfung, die 10 Cent wären eine moderne Sklaverei bis zu Beschwerden, dass bei der Wäsche die Maske abgefärbt und die restliche Wäsche versaut hätte. Dennoch bleibt durch die Aktion ein gutes Gefühl, dass wir bisher über 600 Masken vermitteln konnten und eine Spendensumme von annähernd 2000,- sammeln konnten. Die Aktion läuft weiter auf Hochtouren, wir nehmen Masken und Anfragen weiter an. Mittlerweile wird auch allgemein anerkannt, dass eine selbstgenähte Maske besser ist als gar keine Maske. Und in den nächsten Tagen werden in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft die Empfänger des Geldes beschlossen, welche durch die Corona-Pandemie eine Hilfsbedürftigkeit erfahren mussten. Wir bedanken uns bei allen fleißigen Näherinnen und auch Nähern, die selbstlos einen kleinen Teil zur Eindämmung der Pandemie beigetragen haben.

Dominik Straub
Dreikönigen Apotheke

Corona II: Die schlechte Nachricht

Seit Wochen hören, sehen und lesen wir in den Medien von Experten, Halbexperten und Nichtexperten zu allen Fragen rund um das Coronavirus die verschiedensten Aussagen. Manche widersprechen sich, manche versteht man nicht und manche sind ganz logisch, werden aber auf Entscheiderebene nicht ernstgenommen. Aus diesem Grund folgen ein paar häufig gehörte Aussagen und Fragen aus dem Dorf mit möglichst praktikablen Antworten.

Masken tragen oder die Maskenpflicht bringt nichts!

Keine der gängigen Masken und Mundschutze bieten einen 100% Schutz vor einer Ansteckung, was auch kein Ziel des Tragens darstellt. Das Tragen eines Schutzes soll lediglich die Verbreitung von ausgeatmeten oder ausgehusteten Viruspartikeln verringern und den direkten Kontakt von „umherfliegenden“ Viruspartikeln mit der Nasen- und Mundschleimhaut reduzieren, wenn ein ausreichender Sicherheitsabstand zu anderen Personen nicht möglich ist. Außerdem hilft eine Maske, dass wir nicht unbewusst mit den Fingern im Gesichtsbereich hantieren. Der geforderte Mindestabstand von 1,5-2 Metern ist dabei höchstens ausreichend, wenn ein normal-lautes Gespräch stattfindet. Bei lautem Lachen oder sogar Nießen muss mit Übertragungsabständen von teilweise über 5 Meter gerechnet werden. Außerdem besteht in nicht gelüfteten Räumen die Möglichkeit, dass Virus-partikel über einen Zeitraum von über 30 Minuten in der Luft „schweben“ können. Jede Aussage, die gegen ein Maskentragen in Geschäften oder in geschlossenen Räumen mit mehreren Personen gerichtet wird, ist in der aktuellen Situation unverantwortlich. Solange es Mitbürger gibt, die immer noch nicht verstanden haben, dass man im Supermarkt in die Armbeuge nießen sollte, ist die Maske unentbehrlich.

Welche Unterschiede gibt es bei Masken und Mundschutz und müssen diese gereinigt werden?

Die vorhandenen Masken, Mundschutze und andere Stoffvarianten können grob wie folgt eingestuft werden:

  • Schal, Tuch, usw. : Geringer Eigenschutz, eingeschränkter Fremdschutz
  • Medizinischer Mundschutz 3-lagig: Eingeschränkter Eigenschutz, eingeschränkter Fremdschutz
  • Selbstgenähte Masken: Eingeschränkter Eigenschutz, eingeschränkter Fremdschutz
  • FFP-2 und FFP-3-Masken ohne Ventil: Höherer Eigenschutz, höherer Fremdschutz
  • FFP-2 und FFP-3-Masken mit Ventil: Höherer Eigenschutz, geringer Fremdschutz, diese Masken sind nicht für Infizierte zu empfehlen.

Prinzipiell sind alle Produkte Einmalutensilien. Da dennoch die meisten Produkte verständlicherweise mehrmals genutzt werden, gibt es einige Empfehlungen, welche natürlich nicht medizinischen Standards entsprechen:

  • Waschbare Produkte sollten mit Seife bei mindestens 60 Grad gewaschen oder sehr heiß gebügelt werden.
  • Nicht-waschbare Produkte können –je nach Material – im Backofen bei mind. 60 Grad für ca. 20 Minuten erwärmt werden
  • Falls beides nicht möglich ist, so besteht die Möglichkeit der gründlichen Desinfektion mit entsprechenden Flächen- und Materialdesinfektionsmitteln.
  • Die „Reinigung“ sollte bei Gebrauch täglich erfolgen.

Es sollte Jedem bewusst sein, dass es nicht darum geht für die kommenden paar Tage einen einzelnen Mundschutz für den Supermarkt zu erwerben. Jeder Bürger wird sich in den nächsten Monaten an das Tragen eines Schutzes gewöhnen müssen, weshalb ein wiederverwendbares Produkt aus Kostengründen empfehlenswert ist.

Über einen Schnelltest kann ich herausfinden, ob ich schon immun bin.

Im Internet und in diversen Geschäften sind mittlerweile Schnelltests erhältlich, die mit einem Tropfen Blut aus dem Finger das Vorhandensein von Antikörpern und damit die bestehende Immunität vorhersagen sollen. Diese Tests können erst 8-15 Tage nach einer bestehenden Infektion eine Aussage anzeigen. Außerdem reagieren sie auch auf verschiedene andere Corona-Viren, die seit Jahren bekannt sind und auch in Deutschland vertreten waren. Die Aussagekraft der derzeit vorhandenen Schnelltests sollte sehr skeptisch gesehen werden. Ich rate von einem Kauf ab.

Ich habe Covid-19 überstanden und bin jetzt immun!

Es ist nicht eindeutig nachgewiesen, dass nach Genesung eine Immunität besteht und eine weitere Ansteckung bzw. eine Übertragung an Dritte unmöglich ist.

Die Maskenpflicht und die ganzen Kontakteinschränkungen sind ja nur vorübergehend und hoffentlich bald vorbei! Es wird ja schon ein Impfstoff entwickelt!

Ein großer Irrglaube! Verschiedene Medikamente werden derzeit im sogenannten Off-label-use, also außerhalb der eigentlichen Zulassung in Krankenhäusern bei Erkrankten getestet. Nach dem aktuellen Stand der Studien sind die Erfolge enttäuschend oder die Nebenwirkungen recht ausgeprägt. Die Zulassung eines geeigneten Wirkstoffes für ein Medikament gegen Covid-19 ist demnach aktuell nicht so schnell zu erwarten. Dringender sollte ein Impfstoff gefunden werden, um effektiv die Pandemie einzudämmen. Hier werden in den Medien Hoffnungen geweckt, die leider relativiert werden müssen.
Der Weg bis zum Impfstoff ist langwierig: Wenn ein Wirkstoff die vorklinischen Untersuchungen in Zellkulturen und im Tierversuch positiv durchlaufen hat, beginnen die klinischen Studien, die derzeit bei mehreren Pharmaunternehmen geplant werden. Die erste Studienrunde findet dabei mit gesunden Probanden mittleren Alters statt und für die Durchführung müssen mindestens 3 Monate einkalkuliert werden. Sollten diese Tests positiv verlaufen, beginnt eine weitere Testrunde mit gesundheitlich Beeinträchtigten bzw. Risikopatienten, die wiederum mindestens 3 Monate in Anspruch nehmen wird. Sollten auch diese Tests positiv verlaufen, so könnte ein verkürztes Zulassungsverfahren durchgeführt werden, was unter den besonderen Bedingungen vielleicht auf ein paar Wochen reduziert werden könnte. Alle diese Prozedere dauern im Normalfall mehrere Jahre. Mit ganz vielen Ausnahmen, Sonderregeln und viel Glück befinden wir uns jetzt im Oktober oder November 2020. Nun erfolgt die Produktion des Impfstoffes für Deutschland (ca. 50-60 Mio. Einheiten), für die EU (ca. 250 – 300 Mio. Einheiten), für Europa und Nordamerika ( ca. 600 – 700 Mio. Einheiten). Die Produktion dieser Mengen wird mehrere Monate dauern, wenn alles perfekt läuft. Vor dem Sommer 2021 bis Herbst 2021 wird es also keine Massenimpfung geben können. Und darin liegt das große Problem. Es gibt kein Medikament, es gibt keinen Impfstoff und wir können alle Risikopersonen nicht bis Mitte 2021 wegsperren. Auch wenn es kein Politiker aussprechen möchte, aus medizinischer und ethischer Sicht werden wir uns alle damit abfinden müssen, die nächsten 12 bis 15 Monate mit Kontakteinschränkungen und mit dem Tragen von Masken oder Mundschutze leben zu müssen. 

  • Wie verhalte ich mich denn nun richtig?
  • Gehen Sie mit gesundem Menschenverstand durch den Tag
  • Regelmäßig Hände mit Seife waschen.
  • Abstand halten, mindestens 2 Meter.
  • Nießen in die Armbeuge.
  • Nicht mit den Händen im Gesicht hantieren.
  • Maske oder Mundschutz in Gesellschaft tragen.
  • Unnötige Kontakte vermeiden.

Dominik Straub
Apotheker und Hochschuldozent für Gesundheitswissenschaften

Singen, klatschen, Danke sagen

Es ist eine schöne Geste, um Danke zu sagen und zugleich ein Zeichen für Hoffnung und Menschlichkeit: abends um 21:00 Uhr öffnen immer mehr Menschen ihren Balkon, ihre Fenster, um zu musizieren und zu applaudieren. Auch in unserem Wohngebiet machen viele mit. „Ungewöhnliche Zeiten – ungewöhnliches Tun – ungewöhnliches Ergebnis“, so nennt Karin Mühlwitz die Initiative am Blautannenweg in Hochkirchen. Für den SÜDBLICK hat sie ihre Gedanken aufgeschrieben.

Jeden Abend um 21:00 Uhr stehen wir in den Fenstern oder vor dem Haus – der Mond scheint sein bestes Licht zu leuchten und bestimmt knipst er es an, weil er mag, was wir tun.

„Hallo – schönen guten Abend – wie geht es – alles gesund bei Euch“, so klingt es von Fenster zu Fenster. Unser Nachbar Paul, mit seiner Frau Christina und Sohn Piet, macht die Musik an. Und ein über das andere Mal erklingt: „In unserem Veedel“, „Du bis Kölle“, „Mir sin eins“ oder „Et jitt kei Wood“. Wir klatschen und einige singen sogar mit – und das lange nicht mehr nur aus Solidarität zu all jenen, die unser Leben in dieser Zeit mit ihrer Arbeit aufrechterhalten. Ältere wie junge und sehr junge freuen sich auf 21:00 Uhr. 

Für einige von uns ist dieses kleine Ritual vertraut geworden. Es gibt einen festen Kern und einige, die immer mal hinzukommen. Mein Freund Fritz-Hugo und sein Herrchen Burkhard stehen jeden Abend vorm Haus auf der Straße. Die Beiden haben das Ganze ins Leben gerufen. Und JA – einige werden auch für das Klatschen angefeindet in den Sozialen Medien. Posts und Nachrichten wie: Dafür kann sich keiner was kaufen. Was soll das Ganze – ist doch alles Quatsch – spendet lieber etc. Aber wer weiß denn von jenen, die unser Tun in Frage stellen ob und für wen wir spenden. 

Für uns ist dieses kleine Ritual ein schöner Abschluss am Abend. Wenn das Lied verhallt, wünschen wir uns eine gute Nacht und viel Gesundheit. „Schlaft gut“, klingt es länger in meinen Ohren und es beruhigt mich irgendwie, doch gut durch diese Zeit zu kommen. Wir alle werden uns, wenn es die Situation wieder erlaubt, auf der Straße zu einem Bierchen treffen und darüber austauschen wie es für uns in diesen ungewöhnlichen Zeiten war. Ich freue mich darauf. Bleibt alle gesund und denkt positiv! Wie sagt der Kölsche doch: „Et hät noch immer jot jejange.“

Gutscheine für Geschäftsleute

„Die Idee, gebeutelte Unternehmen während der Durststrecke über den Kauf von Gutscheinen zu unterstützen, finde ich wunderbar“, sagt Claudia Kolb und hat deshalb ihre Firma Kolb Sport aus der Brühler Landstraße bereits bei den „Veedelsrettern“ angemeldet. Auf dieser Plattform können Geschäfte, Restaurants, Anbieter von Dienstleistungen aller Art kostenlos ihre Angebote eintragen, Gutscheine anbieten. So kommen lokale Firmen besser durch die Corona-Krise. Sport Kolb hat aber auch ein eigenes tolles Hilfsprojekt gestartet: Wer jetzt mit anpackt, kann sich dort umsonst Dachboxen ausleihen für den Transport von Lebensmitteln, Schutzkleidung und anderen wichtigen Bedarfsartikeln, die jetzt dringend gebraucht werden. 

So machen Sie mit bei der Aktion „Veedelsretter“: Kunden können für Gaststätten, Geschäfte und Selbstständige, die auf der Plattform angemeldet sind, Gutscheine erwerben, die eingelöst werden, sobald wieder geöffnet ist oder Termine stattfinden können. Motto: Zahl jetzt und löse den Gutschein später ein. Den Gutschein bekommt jeder Kunde nach dem Kauf per E-Mail zugeschickt. Außerdem gibt es einen „Veedelssoli“, durch den der Lieblingsladen auch ohne direkte Gegenleistung unterstützt werden kann. Die Betriebe erhalten sämtliche Einnahmen. Registrierte Geschäfte werden vor der Freigabe auf der Internetseite verifiziert, damit sich keine kriminellen Anbieter auf die Plattform mogeln können. 

Claudia Kolb zum SÜDBLICK: „Bei uns können sie zum Beispiel Gutscheine bekommen, um die Ski schon für den nächsten Winter flott zu machen, einen Fahrradträger fürs Wochenende auszuleihen, oder einfach einen Warengutschein für alles Mögliche wie Sonnenbrille, Trinkflasche, Buffs, Mützen“. 

Kontakt: www.veedelsretter.koeln , Tel.0221 9999 9700, E-Mail: team@veedelsretter.koeln

Kolb Sport, Brühler Landstraße 70, Tel. 02233 939898, E-Mail: info@kolbsport.de

Musikschule Papageno kommt per Video

„Bleibt fröhlich, macht Musik“, rät Peter Stein – und so schickt der Leiter der Musikschule Papageno per Video ein virtuoses Geigensolo hinaus in die Gemeinde seiner Schüler, Freunde, Förderer. Jahreszeitlich passender Titel: „Es ist so schönes Wetter draußen“, untermalt mit den passenden Bildern. Solange der Unterricht ruhen muss, streamt man dort eben aus der Ferne, um die Papageno-Schüler zu motivieren, trotzdem weiter zu üben. 

In teilweise kürzeren, aber häufigeren virtuellen „Unterrichtsstunden“ soll so trotz allem sinnvolles Lernen und eine aktive Freizeitbeschäftigung ermöglicht werden. Und für die freiberuflichen Musiklehrer*innen, ist es eine Chance, bei Honorarausfällen wegen ausgefallener Konzerte, wenigstens im Bereich des Unterrichtens etwas zum Lebensunterhalt erarbeiten zu können. 

Pädagogisch sind die Dozenten vor ganz neue Herausforderungen gestellt, da über Skype, Zoom und Co. zwar kommuniziert werden kann, gleichzeitiges Musizieren aber nicht möglich ist. Die Schüler von Papageno bekommen deshalb zum Beispiel Aufnahmen geschickt, zu den sie üben können. Das Duo-Spiel mit dem Lehrer im Unterricht muss noch warten. 

In der Zwischenzeit sind die Dozenten weiter kreativ tätig. Annette Plate, Flötendozentin der Musikschule Papageno, hat zum Beispiel eine Anleitung zum gemeinsamen Musizieren Zuhause für Flötenschüler und Eltern, die noch nie Klavier gespielt haben, ersonnen. Auf der Homepage der Musikschule sind bereits einige Videos mit Musik in der Corona-Zeit zu finden. So ist zum Beispiel auch Katja Bördner dabei, die neue Dozentin für musikalische Früherziehung und Gesang. Sie sendet mit der heimlichen Hymne der Musikschule, nämlich einer tollen Version der Vogelfänger-Arie von Papageno aus der Zauberflöte, einen „Mutmachergruß“. Wer könnte den nicht gebrauchen? 

Corona, das ist das italienische Wort für Fermate – ein Musikfachbegriff, der besagt, dass auf einem Ton oder einem Akkord verweilt werden soll. Bei Papageno ist das Gegenteil der Fall: „Corona – Fermate mit Musik“ – unter diesem Motto werden regelmäßig neue Videos der Dozenten gepostet. www.musikschulepapageno.de

Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Der Wettbewerb „Jugend musiziert“, in dem die Musikschule Papageno seit Jahren mit großem Erfolg dabei ist, musste für dieses Jahr abgesagt werden.

Neuer Internist für Rondorf

Dr. Darius Mussavi hat Anfang April die internistische Praxis von Elmar Rademacher übernommen. Als Facharzt für Innere Medizin hat er zuvor in verschiedenen Krankenhäusern und zuletzt in einer großen Kölner Hausarztpraxis gearbeitet. Die Räume in der Rondorfer Hauptstraße 2a wurden umfassend renoviert und modernisiert, sodass nunmehr neueste Technik und moderne Geräte zur Verfügung stehen.

Dem SÜDBLICK sagte Dr. Darius Mussavi: „Auch weiterhin steht das hausärztliche Arbeiten im Vordergrund. Wir bieten alle Leistungen an, die Sie von Ihrem Hausarzt gewohnt sind. Auch in Corona-Zeiten sollte es idealerweise zu keiner Einschränkung der medizinischen Versorgung kommen. Deshalb sind wir wie gewohnt für Sie da. Dabei bietet die Video-Sprechstunde die optimale Option für diejenigen, die nicht in die Praxis kommen können.“ Weitere Infos: arztpraxis-rondorf.deTelefon 02233 26 92

Polizei warnt: Rondorfer Rentner Opfer falscher Bauarbeiter

Mit einer miesen Lügengeschichte hat vor wenigen Tagen ein Telefonbetrüger bei einem 78-jährigen Mann aus Rondorf  mehrere Tausend Euro erbeutet. Die Polizei warnt jetzt eindringlich vor dieser neuen Masche. Der Telefontrick funktionierte so.

„Hallo. Schreiber hier. Ich bin auf dem Südfriedhof und das Grab Ihrer Eltern ist stark zerstört. Acht weitere Gräber sind ebenfalls zerstört. Meine Baufirma hat den Auftrag von der Stadt Köln, alle Schäden bis übermorgen zu beseitigen. Die Friedhofsverwaltung möchte das schnell erledigt wissen. Wir sind gerade dabei, brauchen von Ihnen aber schnellstmöglich das Geld dafür.“ Mit dieser Lügengeschichte gaukelte der Betrüger dem Senior am Telefon vor, die Zahlung solle bar erfolgen, weil er sieben Mitarbeiter bezahlen müsse. Als der Rondorfer Rentner erklärte, er könne aufgrund der geschlossenen Bankfiliale nicht die volle Summe auftreiben, einigte man sich auf die Zahlung in zwei Raten. Der angebliche Baufirmen-Inhaber erklärte, dass sein Lehrling den ersten Teil noch am selben Tag an der Privatanschrift des Seniors abholen würde – um diesen in der aktuellen Corona-Lage vor einer Infektion zu schützen. Einige Zeit später erschien der angebliche Lehrling und holte das Geld ab. Am Folgetag hob der 78-Jährige die zweite Rate bei der Bank ab und bekam mit einem erneuten Anruf des falschen Baufirmen-Inhabers die Anweisung, dem zeitnah eintreffenden Abholer das restliche Geld auszuhändigen. Das tat der Mann. 

Als der 78-Jährige Rondorfer am darauffolgenden Tag die erledigten Arbeiten am Grab seiner Eltern begutachten wollte, stellte er fest, dass es nicht nur unbearbeitet aussah, sondern auch unbeschädigt war. Daraufhin verständigte der Mann die Polizei über den Vorfall.

Quelle: Polizeibericht POL-K: 200424-4-K