Unfallschwerpunkt in Hochkirchen: Junge Radfahrerin von Auto erfasst

Und wieder ist es passiert: Mitte Juni wurde an der Einmündung Rodenkirchener Straße/Bonner Landstraße eine junge Radfahrerin von einem Auto erfasst und musste in eine Klinik gebracht werden. Schon seit längerem bemängeln besorgte Bürgerinnen und Bürger diesen Gefahrenschwerpunkt an der Querung beim Bushaltestellenunterstand. Dort nimmt vor allem die Werbung die Sicht. Der SÜDBLICK fragt: Wie kann diese Unfallhäufungsstelle entschärft werden?

So kam es zu dem tragischen Unfall: mittags, gegen 13:50 Uhr war eine 13-jährige Radfahrerin an der Querungshilfe auf die Fahrbahn gefahren. Dabei wurde sie vom Pkw Hyundai einer 50-jährigen Kölnerin erfasst. Ein Rettungswagen musste das erheblich verletzte Mädchen zur stationären Behandlung in eine Klinik bringen. Ihm geht es nach SÜDBLICK-Informationen inzwischen den Umständen entsprechend gut. Sie wird zudem von Unfallopferschützern betreut. Wir wünschen dem Mädchen von Herzen rasche Genesung! Doch es ist nicht das erste Mal, dass sich die Querung am Unterstand der Bushaltestelle als Gefahrenpunkt für die Verkehrssicherheit erweist. Deshalb wurde diese Örtlichkeit von der Polizei bereits als Unfallhäufungsstelle an die Unfallkommission der Stadt Köln gemeldet. Ihre Aufgabe ist es jetzt, Möglichkeiten von baulichen Verbesserungen zu prüfen und umzusetzen. Der SÜDBLICK fragt: Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem kritischen Straßenbereich? Was muss geändert werden? Schreiben Sie an: newsletter@dorfgemeinschaft.koeln

Bombenfund in Rondorf: Bauarbeiten gehen weiter

Nach den jüngsten Bombenfunden im Westen von Rondorf soll dort nach WDR-Informationen die Suche nach weiteren Blindgängern fortgesetzt werden. Dort waren am Morgen des 24. Juni bei Sondierungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Großprojekt Rondorf-Nordwest auf einem Feldgrundstück Am Höfchen Vier Fünf-Zentner- und drei Ein-Zentner-Bomben amerikanischer Bauart mit Heckaufschlagzündern entdeckt worden. Die Fliegergeschosse aus dem Zweiten Weltkrieg konnten bereits bis 14:00 Uhr erfolgreich entschärft oder gesprengt werden. Dennoch fragen besorgte Bürger jetzt: Ist mit weiteren Funden zu rechnen? Die Investorengruppe Amelis dementiert gegenüber dem SÜDBLICK Spekulationen über einen notwendigen vorübergehenden Stopp der weiteren Planungen. Sie sieht keine Auswirkungen auf den weiteren Baufortgang für Rondorf- Nordwest. ( Siehe auch Artikel zur Verlagerung Galgenbergsee).

Der Gefahrenbereich wurde am Donnerstagvormittag vom Ordnungsamt der Stadt Köln und  mehreren Teams des Kampfmittelbeseitigungsdienstes weiträumig in einem Umkreis von 500 Metern abgesperrt. Von den Maßnahmen zur Evakuierung waren rund 260 Personen betroffen. Sie mussten den Bereich vorübergehend verlassen. Dazu gehörten auch einzelne Krankentransporte. Eine Anlaufstelle für Anwohner*innen der Gefahrenzone wurde kurzfristig in der Grundschule Adlerstraße eingerichtet.

Gesperrt wurde eineinhalb Stunden lang die Autobahn 4 ab Köln Süd – Fahrtrichtung Aachen; auf den umliegenden Autobahnen kam es zu langen Verkehrsstaus. Auch der Luftraum wurde kurzzeitig unterbrochen. Kurz vor 14:00 Uhr erfolgte bereits Entwarnung: Fünf der sieben Weltkriegsbomben konnten entschärft werden, bei zwei Bomben war das nicht möglich, sie wurden kontrolliert gesprengt.

Die Stadt Köln wurde im Laufe des Zweiten Weltkriegs 262 mal bombardiert, mehr als jede andere deutsche Stadt, davon über 31 mal schwer. Aufschlagzünder brachten dabei eine Sprengladung beim Aufschlag auf den Boden oder ein Zielobjekt zur Detonation. In Rondorf wurde bereits Anfang August 2019 bei Sondierungsarbeiten auf dem Werksgelände eines Unternehmens an der Harry-Kloepfer-Straße in Höningen eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit Heckaufschlagzünder aus dem Zweiten Weltkrieg identifiziert. 

Die Dorfgemeinschaft dankt allen, die mit Umsicht und Verantwortungsbewusstsein dazu beigetragen haben, dass die aktuellen Sicherungsmaßnahmen zügig und erfolgreich durchgeführt werden konnten.

Die Pressemitteilung der Stadt Köln finden Sie hier.

Veedelsimpressionen: Glückwunsch, Haus der Familie!

Darauf kann unser ganzes Veedel stolz sein: Seit nunmehr zehn Jahren ist das „Haus der Familie“ in der Reiherstraße sozialer Mittelpunkt für Begegnungen und Freizeitaktivitäten von Erwachsenen ebenso wie von Kindern und Jugendlichen. Was mit der Vereinsgründung vor 20 Jahren begann, hat sich seitdem zu einem beliebten gesellschaftlichen Zentrum entwickelt. Weil das Jubiläum bisher nicht groß gefeiert werden konnte, möchten Karin Mühlwitz und der SÜDBLICK im Namen aller Bürgerinnen und Bürger mit dieser „Veedelsimpression“, gemalt in einer Mischtechnik auf einer Aquarellgrundierung, den Haupt- wie Ehrenamtlichen vom „HdF“ DANKE sagen – und ein kleines Denkmal setzen! 

Unterwegs mit Kinderreporter Oskar im Pandemie-Alltag

Oskar ist zehn Jahre alt, liebt alles mit Computern, hat sogar kleine Spiele programmiert. Jetzt freut er sich, ab Herbst ein Gymnasium mit Computer-AG besuchen zu können, denn sein Berufsziel steht schon fest: Er will später einmal Chef bei Apple werden! Weil er auch gerne schreibt, arbeitet der begeisterte Fantasy-Leser künftig als Kinderreporter im SÜDBLICK-Team mit. Zum Start rechnet Oskar gleichmal mit dem verkorksten Schuljahr ab, das nunmehr zu Ende geht, mit Distanzunterricht, Masken auf dem Schulhof und anderen doofen Dingen.

Alles war normal. Wir hörten in den Nachrichten, dass das Corona-Virus sich schon in Italien breit gemacht hat. Und dann kam der erste Corona-Virus Fall zu uns nach Deutschland. Eine Woche verging mit Gedanken und Sorge. An einem tollen Tag im März 2020, Freitag, der 13., wie es auch heißt: Der Tag ist ein Pechtag. Das stimmte auch. Die Schule verging und die Lehrer waren sich nicht sicher, ob die Schule zumachen sollte. Um 14:00 Uhr stand fest, die Schule schließt. Das war schlimm! Mein Vater hat nämlich am nächsten Montag Geburtstag. Und ich zehn Tage später. Das fanden wir richtig doof.

Drei Dinge, die ich schrecklich fand außer Corona-Masken:

  1. Wir wussten nicht, wann das „Distanz-Lernen“ aufhört.
  2. Wir hatten nur eine E-Mail und da stand drauf: Bearbeite Seite bis Seite und, und, und.
  3. Alle meine Geschwister waren im Haus auf einem Haufen und man konnte sich null konzentrieren.

Meine Eltern waren so gestresst: Sie mussten Vollzeit arbeiten, zwei Kindergartenkinder bespaßen, meine kleine Schwester auf den Arm nehmen usw. Ich war nicht gestresst, aber fand das mit Corona so doof, dass ich es im Kopf mit tausenden von Schimpfwörtern beschimpft habe. #Tue ich eigentlich immer noch.

Wir hatten uns einen Stundenplan überlegt und der funktionierte nur so halb. Weil die Sachen, die wir uns vorgenommen haben, nicht in den Zeitplan passten. #Das war so langweilig!

Ungefähr Ostern ging es wieder los. Aber wir haben nur Halbe-Klassen-Unterricht gemacht. Das bedeutet, dass die Klasse in zwei Teile gespalten wurde; allerdings durften beide Hälften der Klasse gleichzeitig Unterricht machen. Das war großartig!

Nach den Sommerferien (Die haben wir gebraucht) ging die Schule wieder los. Ohne Maske!!!!!!!!!!!

#Das vermisse ich sehr! Wir durften alle zusammen in der Kasse sitzen. Nur im Kreis und auf dem Pausenhof mussten wir wieder eine Maske tragen.

Irgendwann stiegen die Corona Zahlen und wir mussten auch beim Herumlaufen in der Klasse eine Maske tragen. Das war richtig blöd. Besser jedenfalls als jetzt.

Die Corona Zahlen waren so schlimm, dass wir in den Distanzunterricht mussten.

#Distanzunterricht steht auf meiner Liste, die ich abschaffen möchte.   

Corona 

Das ist so anstrengend  !!!!! 🤯🤯

Zum Glück ist jetzt lernen mit allen Mitschülern erlaubt.

Endlich ist es so weit. 😀😀😀

Hospiz: Nachbarn begrüßen Nachbarn

Das ist eine wirklich tolle Geste: Anlieger aus dem Rodderpfädchen haben eine Aktion gestartet, um künftig den Bewohnern des Hospiz St. Hedwig  Nähe zu zeigen. Ihr Ziel: Das eine oder andere interessante Erlebnis für die Schwerkranken realisieren und ihnen, wenn möglich, letzte persönliche Wünsche  erfüllen. Jetzt laden Sie alle ein: Wer macht mit?

Ein erster und mit der Hospiz-Leitung besprochener Schritt steht bereits: Eine kleine Aufmerksamkeit zur Begrüßung mit einer persönlichen Karte, in der die neuen Nachbarn angesprochen werden sollen, verbunden mit einem kleinen Geschenk. Um ein eindrucksvolles Hallo zu sagen, rufen die Initiatoren jetzt zu einer aktiven Unterstützung aus der Nachbarschaft auf. Wer will dabei sein? Details und Kontakt:heinrich@heinrich-gold.de. Tel. 0171/474 28 28. Über SMS/Whatsapp unter dieser Nummer freuen sich die Initiatoren Dirk und Gregor ebenfalls sehr.

„Veedel Ferien Feez – Entdecke deine Stadt!“ Vol. 2 – 1. bis 3. Sommerferienwoche

Auch in diesem Jahr organisiert das Amt für Kinder, Jugend und Familie im Rahmen von „Veedel Ferien Feez – Entdecke deine Stadt!“ Vol. 2 drei Aktionswochen in der ersten Sommerferienhälfte im Stadtgebiet. 

Vom 05.07.2021 bis 09.07.2021 stehen in Mülheim, Kalk und Porz, vom 12.07.2021 bis 16.07.2021 in Chorweiler, Nippes und Ehrenfeld und vom 19.07.2021 bis 23.07.2021 in der Innenstadt, Lindenthal, Rodenkirchen verschiedene Spiel-, Sport- und Kreativaktionen auf dem Programm. Auf bis zu 10 Spiel- und Aktionsflächen können sich Kinder ab 5 Jahre von 13 bis 18 Uhr und Jugendliche bis 16 Jahre von 15 bis 20 Uhr Montag bis Freitag austoben und neue Erfahrungen sammeln.

Hier heißt es also: Einfach vorbeikommen, mitmachen und Spaß haben, Stempel sammeln und gewinnen. Ab 5 gesammelten Stempeln können die Preise dafür in der 4. Sommerferienwoche im kooperativen Kinder- und Jugendbüro am Alter Markt abgeholt werden. Außerdem gibt es dort die Möglichkeit an einer Tombola teilzunehmen.

EINER VON UNS: Christoph Hittmeyer – Auf der Suche nach dem Glück

Er ist Rheinländer mit echt kölschem Gemüt: Fröhlich und herzlich lachend, so begrüßt Christoph Hittmeyer am liebsten seine Mitmenschen. Vermutlich wurde ihm das in die Wiege gelegt. Denn der jüngste von sieben Kindern wuchs in Köln-Longerich auf, wo sich die Närrinnen und Narrhalesen vorzugsweise mit „Lunke Alaaf“ begrüßen. Dass er einmal Pastor werden würde, war längere Zeit keineswegs ausgemacht. Doch genau mit dieser Mission ist er Mitte Juni in Rondorf angekommen. Und freut sich schon jetzt, dort kommendes Jahr beim Straßenkarneval aktiv dabei zu sein.

„Oje, ich hab‘ Sie ganz vergessen!“ Diesen Stoßseufzer gegenüber dem SÜDBLICK mag Christoph Hittmeyer in den letzten Wochen öfter ausgerufen haben, denn der neue Chef der weit verzweigten Pfarrei Heilige Drei Könige ist noch immer mitten im Stress zwischen Umzug und Neustart. Immerhin, der Empfang beim Begrüßungsgottesdienst am 20. Juni war herzlich, einladend, erwartungsvoll. Dennoch kommt viel Arbeit auf ihn zu. Seine größte Baustelle: Der 56jährige übernimmt eine Gemeinde, die im letzten Jahrzehnt stark geschrumpft ist.

Lag der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung im Stadtteil Rondorf im Jahr 2010 mit 4343 Frauen und Männern noch bei 45,6 Prozent, so wurden Ende 2020 nur noch 37,4 Prozent (in absoluten Zahlen: 3497) Konfessionsangehörige gezählt. Seitdem hat sich die Austrittswelle weiter bemerkbar gemacht. Ergebnis: Unter den aktuell 9357 Rondorfern (Stichtag: 31.12.2020) stellen inzwischen Menschen, die weder der katholischen noch der evangelischen Gemeinde angehören, mit 45,3 Prozent die größte „Fraktion“. Die Zahlen aus Godorf, Immendorf, Meschenich, die ebenfalls zum Pfarrverband gehören, weisen ähnliche Trends auf. Da gleichzeitig auch der Anteil der evangelischen Christen in Rondorf in der letzten Dekade von 20,2 Prozent (1926 Personen) auf 17,3 Prozent (1619 Personen) gesunken ist, wünschen sich immer mehr Mitglieder aus beiden Kirchengemeinden, ökumenisch enger zusammenzurücken und mehr gemeinsam zu machen.

Angesprochen auf diesen Punkt, wird Christoph Hittmeyer recht konkret: „Ich werde wohl in Meschenich schon sehr zügig meinem evangelischen Mitbruder begegnen. Es ist eine Freude, dort zukünftig die Kirche zu teilen. Ein Neben- und auch Miteinander ist wichtig“, beschreibt er seine Position. Er steht selbst für gelebte Ökumene, denn er kennt beide Seiten: Seine Mutter katholisch, der Vater, der ihn im Glauben stark prägte, evangelisch, konvertierte später zum Katholizismus.

Hat der neue Chef der Gemeinde Heilige Drei Könige auch ein Konzept, verlorenes Vertrauen in die Kirche zurückgewinnen? Christoph Hittmeyer hat in den letzten zehn Jahren in Pulheim die Ortsteile Stommeln, Sinnersdorf und Stommelner Busch betreut. Von dort geht ihm der Ruf voraus, den Dialog zu suchen und erfolgreich neue Wege zu beschreiten, Gemeindemitglieder stärker an Projekten und Ideen zu beteiligen. Aber jetzt, gerade in Rondorf angekommen, will er erst einmal zuhören, denn „ich bin der Neue, der zunächst was kennenlernen muss“.

Doch eine erste Idee hat er schon: In den Sommerferien will er an Sonntagnachmittagen in einer kleinen Reihe zum „TEE-o-LOGISCHEN“ einladen, um beim Tee über ein Thema der Gemeinde zu diskutieren. Die genauen Stichworte stehen noch nicht fest, aber der Bogen soll durchaus weit gespannt sein: Was haben wir Jugendlichen zu bieten? Wie feiern wir Liturgie? Wie erreichen wir Menschen, die was von uns hören möchten? Das wären aus seiner Sicht so einige der denkbaren Fragen. Alle Interessierten sind eingeladen, sich dort auszutauschen. Und darauf ist er schon jetzt ganz gespannt. „Es sind die Menschen, auf die ich mich freue. Denn die unterschiedlichen Lebensläufe und Entwürfe, die verschiedenen Lebensgeschichten interessieren mich immer. Gern lerne ich etwas über die Geschichte und höre gern etwas zu den unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen. Da lerne ich selbst immer viel und das freut mich“, beschreibt er selbst seine Erwartungen an die neue Aufgabe im Kölner Süden. Dort wird er künftig mit seinem blauen VW-Bus unterwegs sein und auch so das direkte Gespräch suchen. Umgeschaut hat er sich schon in seinem neuen „Revier“.

In Gedanken ist Christoph Hittmeyer bereits bei der Frage, was sich „nach Corona“ alles ändern wird. Seine Antwort ist knapp und klar: „Zurück geht´s nicht mehr, zumal nach den letzten Wochen, Monaten in unserem Erzbistum.“ Dann fügt er noch hinzu: „Die Dinge, die wir tun, müssen wir mit Herz und Verstand tun.“ Er denkt zum Beispiel an Aktivitäten im Jugend- und Kinderbereich, „damit Gemeinschaft wieder möglich ist“. Oder die grundsätzliche Herausforderung, „ansprechende Wege zu finden, Menschen wirklich wesentliches an die Seite stellen zu können“. Da gilt für ihn die Überzeugung: „Nur der Begeisterte kann begeistern!“ 

Hat er dafür auch ein Lebensmotto? „Nein“, meint der passionierte Wanderer, „Kein Lebensmotto, dennoch halte ich viel davon, Glück zu suchen, jedoch nicht nur das eigene Glück, wir können uns oft helfen bei der Suche“. Und wie lautet seine Lieblingsstelle aus der Bibel? „Früher hätte ich andere Stellen genannt, aber mittlerweile ist der barmherzige Vater, der Samariter und auch Paulus mir wichtiger geworden. Aber die Bibel überrascht mich immer wieder, denn in verschiedenen Lebensmomenten eröffnen sich die unterschiedlichsten Bibelstellen, möge sie noch so bekannt sein, ganz neu“, lautet seine persönliche Erfahrung.

Bevor er sich für die Theologie entschied, studierte Christoph Hittmeyer zunächst einige Semester Mathematik und Betriebswirtschaft. „Aber dieses Wissen ist langsam versickert“, räumt er schmunzelnd ein. Dafür hat er ein neues Talent entdeckt: „In der Pandemie habe ich begonnen, meiner Mischlingshündin Suzi die Haare zu schneiden, vielleicht tauge ich als Hundefriseur…“ Weitere Hobbies? „Ich mag Lyrik und Hörbücher“, gibt er im SÜDBLICK-Interview zu Protokoll.

Und dann sind wir auch schon wieder bei seiner echt kölschen Herkunft. „Karneval geht immer, wenngleich ich wohl am Besten für den Straßenkarneval tauge. Ich mag die Umzüge“, schwärmt er. Aber dann macht er doch eine Einschränkung: „Ich singe gern, aber – so sagen es meine Schwestern – nicht schön. Eigentlich singe ich gern Karnevalslieder, aber auch Kirchenlieder.“ Dass er ein Mann mit viel Humor ist, spürt man gleich. Worüber also amüsiert er sich am liebsten? „Ich lache gern und über viele Dinge und auch Missgeschicke, vor allem eigene.“ 

Ganz zum Schluss verrät er uns dann auch noch eine persönliche Schwäche: „Manchmal nasche ich zu viel!“ Schnell fügt er hinzu: „Aber Fehler gehören zum Leben und somit ist´s schon okay. Manchmal wünschte ich mir nur, wir würden mehr zu ihnen stehen!“ Von dem erfolgreichen Basketballspieler Vladimir Kadlec hat er gelernt, aus Schwächen Stärken zu machen. Und so gibt er zum Schluss noch den guten Rat mit: „Keine Furcht vor der Schwäche, lern damit zu leben!“ 

Kulturtipp: Von Mozart bis Pink Floyd

Das Rodenkirchener Kammerorchester, das seit vielen Jahren ebenso wie der Rodenkirchener Kammerchor im Evangelischen Gemeindezentrum Rondorf probt und dort regelmäßig auftritt, lädt zu einem Jubiläumskonzert am Sonntag, 27. Juni 2021, 18:00 Uhr in die Ev. Reformationskirche Köln-Bayenthal ein. 

Anlässlich des 45-jährigen Bestehens des RKCO sind Werke von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart bis zu Bernard Herrmann und Pink Floyd unter Leitung von Peter Stein zu hören. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Plätze sind aus Gründen des Infektionsschutzes limitiert und werden in der Reihenfolge der Anmeldung unter rkco@gmx.net vergeben. Eine spontane Teilnahme ist leider nicht möglich.

Sammeln Sie mit: Kronkorken retten das Leben von Kindern

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Kronkorken jeden Tag achtlos weggeworfen werden, die eigentlich noch viel Gutes bewirken könnten? Gemeinsam mit der Aktion „BlechWech“ sammelt Harald Meisenheimer die zwei Gramm leichten Flaschendeckel statt sie in den Müll zu werfen. Die Dreikönigen-Apotheke macht den Anfang und unterstützt so Kinder, die durch den Blechverkauf lebenswichtige Hilfe erhalten. Die Dorfgemeinschaft lädt alle ein: Sammeln Sie mit!

So geht es: Die kleinen kreisrunden Kronkorken werden in kleinen Boxen gesammelt und dann weiterverkauft. Denn die kleinen Verschlüsse bestehen aus Metall und Kunststoff und können ganz wunderbar recycelt werden. Harald Meisenheimer hat deshalb in Eigeninitiative einen ersten Sammelbehälter gebastelt und Anfang Mai vor der Dreikönigen-Apotheke in der Rodenkirchener Straße 131, aufgestellt. Rund 20.000 Kronkorken passen dort hinein. „Falsch entsorgte Kronkorken stellen eine erhebliche Belastung für die Entsorgungssysteme dar: Das liegt nicht zuletzt an der schieren Masse an Kronkorken, die jeden Tag entsorgt werden. Pro Haushalt mögen es nur ein paar einzelne Stücke sein, aber auf das ganze Wohngebiet oder gar die gesamte Stadt gerechnet, kommt eine enorme Menge zusammen“, begründet er im SÜDBLICK-Gespräch seine Idee und hofft, dass viele Geschäfte, Kitas, Anwohnergruppen mitmachen. Denn: Größere Mengen an Kronkorken, wie sie nicht nur in der Gastronomie, sondern eben überall anfallen, lassen sich gut für einen wohltätigen Zweck verkaufen. 

„Seit rund drei Jahren sammle ich Kronkorken für das Projekt BlechWech“, erläutert Harald Meisenheimer weiter. Diese Organisation hat seit 2018 insgesamt mehr als 80 offizielle Sammelstellen eingerichtet, 25 davon in Köln. Projektleiterin Alexandra Rybarski beschreibt die Idee so: „Wir benötigen lediglich 890 Gramm, also etwa 468 Stück, um eine Impfung für ein Kind realisieren zu können. Die Kronkorken werden an Wertstoffhändler verkauft, um mit dem Erlös soziale Kinderprojekte zu unterstützen, wobei der Fokus auf der Beschaffung von Hilfsgütern für Kinder in Form von Impfstoffen, vor allem gegen Masern, Tetanus und Polio liegt.“ Alexandra Rybarski und Harald Meisenheimerfreuen sich deshalb, wenn viele fleißig mitsammeln. Weitere Sammelstellen sind dann nicht ausgeschlossen. MehrInfos: www.blechwech.de

Doppelte Straßennamen: Willkommen im Irrgarten

Ärgert sie das auch? SÜDBLICK-Leser Werner Jäger ist manchmal teils erstaunt, teils genervt: Vor seinem Haus in der Dreikönigenstraße kurven abends lautstark Autos und suchen hier ungeduldig den Veranstaltungsort „Stollwerk“. Doch Pech gehabt. Der liegt nämlich in der gleichnamigen Dreikönigenstraße im Severins Viertel. Und wer die falsche Postleitzahl ins Navi eingibt, landet stattdessen prompt im beschaulichen Rondorf. Doch das ist kein Einzelfall. Extrem viele Straßennamen unseres Wohngebietes führen in Köln ein „Doppelleben“. Der SÜDBLICK hat diese „Straßenfallen“ aufgespürt.

Wer zum Beispiel seinen besten Freund im Weißdorn Weg in Hochkirchen besuchen möchte, könnte stattdessen auch in Bickendorf, Heumar, Junkersdorf, Pesch landen. Bei uns lauern noch viel mehr solcher Verwechslungsgefahren. Sind sie auch schon einmal in die falsche Kappellenstraße in Köln-Kalk oder in die Hahnenstraße in Altstadt-Süd geraten – weit abseits von unserem schönen Veedel und haben sich dann gehörig gewundert? 

In Köln gibt es rund 5500 Straßen, davon liegen in Rondorf fast hundert – kleine Wege in unsere schmucken Wohnanlagen mitgezählt. Rund 20 davon haben SÜDBLICK-Leserinnen und Leser uns bisher in unserer Reihe „Meine Straße“ persönlich vorgestellt. Aber stellen Sie sich vor: Sie suchen den Falkenweg in Hochkirchen – und finden sich nach einiger Irrfahrt stattdessen im Falkenweg in Junkersdorf oder in Vogelsang wieder. Doch es kann noch schlimmer kommen. Unser schöner Birkenweg nämlich ist auch alles andere als ein Unikat. Im Gegenteil: Ihn gibt es auch noch in Grengel, Höhenhaus, Pesch und Widdersdorf. Und obendrein zeigt die verflixte Kölner Straßenkarte auch noch zweimal eine verführerische Birkenallee und einmal eine Birkenstraße.

Den freundlichen Lerchenweg feiert man ebenso in Ensen und in Bocklemünd. Aber keineswegs bitte verwechseln mit dem Lärchenweg in Junkersdorf oder Pesch. Und weiter geht es im Kölner Straßenlabyrinth: Wer Rosenmontag bei uns am Zuckerberg feiern will, wo sich stets unser bunter Veedelszoch aufstellt, sollte nicht in die Nordstadt geraten – dort ist “Am Zuckerberg“ garantiert sehr viel weniger los als bei uns! Den Dohlenweg wiederum finden Sie zum Beispiel auch in Vogelsang, wo er dem Namen nach auch besser hingehört! Und der Froschkönigweg erfreut desgleichen die Märchenliebhaber von Dellbrück. Der Rotkäppchenweg oder der Scheewittchenweg tauchen auch in Holweide auf.

Der Sperberweg findet sich gleich viermal In Köln wieder: Nicht nur in Rondorf, sondern auch in Junkersdorf, Vogelsang, Dellbrück. Zeisigweg: Hochkirchen oder Vogelsang? Rotkehlchenweg? Rondorf oder Vogelsang? Und wenn Sie nicht aufpassen, steht ihr heimisches Straßenschild „Rügenweg“ ganz plötzlich in Chorweiler. Oder der Lindenweg entführt sie heimlich nach Junkersdorf, obwohl sie doch bestimmt nach Hochkirchen wollen. Und wenn Sie die Westerwaldstraße nicht gut kennen, könnten Sie hilflos in der Nähe des Deutzer Rings verloren gehen! Und „Am Neuenhof“ liegt leider nicht nur in Höningen, sondern auch in Sülz.

Die Jägerstraße wiederum können Sie wahlweise in Höningen oder Eil oder Lövenich ausfindig machen. Die beschauliche Landsberger Straße ebenso in der sehr viel belebteren Südstadt. Der Reiherweg in Hochkirchen (nicht zu verwechseln mit der Reiherstraße in Rondorf!) erwartet Sie gern auch in Junkersdorf und Vogelsang. Wer die Habichtstraße sucht, sollte aufpassen, dass er nicht im Habichtweg in Widdersdorf oder Vogelsang rauskommt. Unsere Bussardstraße ist tunlichst nicht zu verwechseln mit dem Bussardweg, den es gleich zweimal in Köln gibt. Sie suchen bei uns „Am Kirchhof“? Dann schauen Sie genauer hin. Es gibt auch „Am Kirchberg“ oder „Am Kirchweg“.

Mit der historischen Straße „Am Höfchen“ konkurrieren wiederum „Am Höfen Weg“ und „Am Hof“ in Dom Nähe oder in Junkersdorf. Unser Elsternweg taucht als „Elsterweg“ auch in Westhoven auf – und eine Elstergasse gibt es irgendwo in unserer Millionenstadt ebenfalls. Dafür liegt die Hochkirchenerstraße nicht etwa in Hochkirchen, sondern im Raderthal. Der Höninger Weg nicht in Höningen, sondern in Zollstock. Ebenso wie der Höninger Platz ……

Wie können diese „Doppelfehler“ nur passieren? Einer der Gründe: Bei der Eingemeindung von Rodenkirchen und Rondorf nach Köln in den 70er Jahren wurde es mehr oder weniger bewusst „vergessen“, gleichlautende Straßennamen zu korrigieren. Manche Bürger wollen auch auf den etablierten Straßennamen nicht verzichten und würden sich gegen eine Namensänderung zur Wehr setzen.

Umso mehr sollten neue Straßennamen wie in einigen Jahren für das Neubaugebiet Rondorf Nordwest mit besonderer Überlegung ausgewählt werden. Vielleicht gibt es ja schon demnächst erste Vorschläge? Zum Beispiel für die geplante Umgehungsstraße. Wer Ideen hat, schreibt gerne an: newsletter@dorfgemeinschaft.koeln.