Offene Ohren für besseres hören

Sie haben allen Grund zu feiern: Vor zwei Jahren gründeten Gunnar Klee und Timo Schmidt in Rondorf gemeinsam ihr Fachgeschäft „Die Hörakustiker“ und haben damit das Gesundheitszentrum in der Rodenkirchener Straße um ein wichtiges Angebot erweitert. In kurzer Zeit haben sich die beiden Jungunternehmer mit ihrem umfassenden Beratungsangebot einen Namen gemacht. Auch lokal engagieren sie sich aktiv im Veedel.

Besseres Hören – das ist für Timo Schmidt auch ein sehr persönliches Anliegen. Denn weil bei ihm verschiedene Familienmitglieder Träger von Hörgeräten sind, ist er mit den Sorgen und Nöten hörgeminderter Personen auch privat bestens vertraut. So war für ihn die berufliche Entscheidung bald getroffen. Seitdem sammelte der Hörakustikmeister umfangreiche Erfahrungen auf diesem sensiblen Gebiet. Da war es glücklicher Zufall, dass er auf Gunnar Klee traf, der in Rodenkirchen bereits ein Fachgeschäft als Filialleiter erfolgreich aufgebaut hatte. Als Mann aus dem Kölner Süden war diesem Rondorf gut vertraut. Dem SÜDBLICK erzählt er: „So kamen wir beide zu der Überzeugung, dass eine bestmögliche Betreuung der Kunden nur in einem gemeinsam geführten Geschäft verwirklicht werden kann.“ 

Denn Hörakustik, das ist heute ein hochspezialisiertes Fachgebiet, das sehr viel Kompetenz verlangt, um die Erwartungen der Kunden optimal zu erfüllen. Und als sich in Rondorf die räumliche Möglichkeit in zentraler Lage bot, griffen sie zu: „Denn wir stellten fest, dass dieser südliche Teil von Köln unterversorgt ist.“ Eine gute Entscheidung, finden nicht nur die beiden Fachleute heute; vor allem der gelungene Zusammenschluss der vielen Dienstleister im Gesundheitszentrum erweist sich aus ihrer Sicht als großer Vorteil für alle. 

Sie sind davon überzeugt: „Dass jeder Hörverlust so individuell ist wie der Mensch, der davon betroffen ist. Daher bedarf es für Ihre optimale Hörlösung neben dem fachlichen Wissen zweier Meister vor allem auch einer menschlichen Kompetenz.“

Mit dieser Devise garantieren die beiden Hörakustiker nunmehr seit zwei Jahren in Rondorf die neuestes Hörlösungen, da alle Hersteller von Markenprodukten im Sortiment sind, einige sogar exklusiv. Wer in die Rodenkirchener Straße 160 kommt, den erwarten zudem modernste Technik wie 3D Scanner zum Abmessen der Ohren für maßgeschneiderte Im-Ohr-Geräte sowie das innovative Anpass-Verfahren audiosus für eine natürlichere Hörgeräteeinstellung  Ihre Leistung wurde bereits nach kurzer Zeit ausgezeichnet: Vom Marktforschungsinstitut BGW in Düsseldorf  wurden sie als Top 100 Akustiker 2019/2020 für besonders kundenorientiertes Denken und Handeln prämiert. 

Und wie fühlen sie sich heute in Rondorf? Timo Schmidt lobt vor allem die gute nachbarschaftliche Atomsphäre und sieht mit Interesse, dass das Wohngebiet mitten im Aufbruch ist. „Hier verbinden sich gewachsene Strukturen mit neuen Entwicklungen. Das klingt für die Zukunft alles sehr viel versprechend“. Für die „gute Aufnahme in diesem Veedel mit seiner besonderen Wohn- und Freizeitqualität“ wollen Gunnar Klee und Timo Schmidt jedoch nicht nur Danke sagen. Sie arbeiten selbst aktiv daran mit, den Standort Rondorf noch attraktiver zu machen und durch ein gutes Netzwerk Interessen zu bündeln. Deshalb unterstützen sie auch die Dorfgemeinschaft.

Mehr Infos: www.diehörakustiker.de;  Tel: 02233 713150 

Bücherei

Bücherei wieder offen

Gute Nachricht für Leseratten: Die beliebte Bücherei der Pfarrei Heilige Drei Könige in der Hahnenstraße 21 ist wieder geöffnet. Und zwar sonntags von 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr. Für Bücherfreunde aller Altersgruppen und Leseinteressen ist das Angebot riesig. Nur eine Bitte hat das Team: Bitte beim Besuch einen Mund-Nase-Schutz tragen! 

Tus Rondorf

TuS Rondorf trotzt Lockdown

Viel Improvisation ist gefragt beim TuS Rondorf, unserem größten örtlichen Sportverein. Aber trotz aller Einschränkungen ist es in den letzten Wochen und Monaten gut gelungen, auch bei kleiner Teilnehmerzahl in Workshops oder Sportgruppen attraktive Angebote auf die Beine zu stellen. Noch bis Ende September läuft das Projekt „Kölle Aktiv“: Jeden Freitag von 09:00 Uhr bis 10:00 Uhr im Forstbotanischen Garten. 

Um ihre Teams in Bewegung zu halten, haben die 50 Übungsleiter und Sporthelfer im Corona-LockDown auch auf moderne Technik gesetzt: Die Dropbox mit Home Videos ist mittlerweile rappelvoll mit Fitnessbeiträgen für Parcour, Breakdance, Zumba, Kinderturnen und im Gesundheitssport. Zum Teil wurden Handouts und CDs per Post versandt. Die Jiu-Jitsu und Taekwondo-Kids haben im Sommer sogar die Chance genutzt, per Online-Tutoring Techniken zu lernen und eine komplette Prüfung per Videoclip abzulegen.

Jetzt hofft der TuS Rondorf wieder auf allmählich geregelte Trainings mit annähernd voller Besetzung in allen Gruppen. Für 2020 plant man allerdings vorerst keine neuen Angebote, sondern setzt auf Konsolidierung: Verein mit Vorstand, Übungsleitern, Sporthelfern, Eltern und Mitgliedern von Jung bis Alt sollen und müssen zunächst die Corona Auswirkungen verarbeiten, dann geht’s weiter. Vorsitzender Karl-Heinz Muhs: „Unsere Mitglieder und die Übungsleiter sowie Sporthelfer mit ihren Familien haben die Ausnahmesituation bislang in großer Solidarität mitgetragen. Ich danke allen für den verantwortungsvollen Umgang und die „Schutz“ Disziplin während den Trainings.“

Anfragen: info@tus-rondorf.de

Aktion „Brotkorb“ hilft Bedürftigen weiter

Auch in den Corona-Krisenzeiten ist auf das bewährtes „Brotkorb“- Team Verlass. Bereits seit Jahren versorgen Ehrenamtliche aus dem Bereich der Pfarrei Heilige Drei Könige Hilfsbedürftige mit Lebensmitteln. Unter den bekannten Vorsichtsmaßnahmen ist die Ausgabestelle am Kölnberg seit 12. August wieder geöffnet.

Sie konnte aufgrund der einschlägigen Sicherheitsbestimmungen in den letzten Monaten nicht aufrechterhalten werden. Aber Not machte auch hier erfinderisch. Ein privater, geschützter Raum und ein „mobiles Verteil-Team“ wurden organisiert. So wurden mit nötigem Abstand und unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen in den letzten 15 Wochen insgesamt rund 3.000 Tüten mit Lebensmitteln von der Kölner Tafel gepackt und über fleißige Helfer an bedürftige Menschen im Bereich der Kirchengemeinde persönlich verteilt. Darunter vor allem alte und kranke Menschen, die ihre Wohnungen nicht verlassen dürfen, Personen, die nicht wissen, was sie am nächsten Tag essen sollen sowie Mitbürger in Flüchtlingsheimen.

Jeder Einzelne, der eine Lebensmitteltüte in Meschenich, Immendorf, Godorf und Rondorf bekam, wurde von dem ehrenamtlichen Team direkt beliefert und mit Nahrungsmitteln beglückt. Die Reaktionen waren eindrucksvoll: „Häufig trafen wir auf verwunderte Gesichter, da gerade die älteren Menschen nicht mit der Lebensmittel-Zugabe gerechnet haben, aber für unsere Fürsorge dankbar waren“, berichtet einer der ehrenamtlichen Helfer. Jetzt sollen aber die bekannten Räumlichkeiten für den „Brotkorb“ am Kölnberg wieder genutzt werden. Unter den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen und gründlich gereinigt. 

SÜDBLICK im Rückblick

In der Juli-Ausgabe berichtete der SÜDBLICK über die drei Töchter einer syrischen Flüchtlingsfamilie aus Rondorf, die mit Unterstützung unserer Dorfgemeinschaft gemeinsam im Sommer ihr Abitur geschafft haben. Jetzt hat die NRW-Staatssekretärin für Integration, Frau Serap Güler, die drei Erfolgreichen zu einem persönlichen Erfahrungsaustausch eingeladen. Die Medien haben über die Geschichte der Familie ausführlich berichtet. So hat BILD sie Anfang Juli zum „Thema des Tages“ gemacht unter der Überschrift: „Auf diese Schwestern kann Deutschland stolz sein“. Der ergänzende Kommentar in der BILD-Bundesausgabe von Chefreporterin Karina Mössbauer hat eine intensive Debatte ausgelöst. Lesen Sie ihre Meinung hier noch einmal nach. 

Ihr macht uns stolz – BILD-Kommentar von Karina Mössbauer vom 8. Juli 2020 

Drei Schwestern aus Syrien machen fünf Jahre nach ihrer Flucht in Deutschland Abitur. Das war nur mit Fleiß, Ausdauer und Ehrgeiz möglich. Mit dem unbedingten Willen der Schwestern, alle Hürden zu nehmen: Die unbekannte Sprache, das Gefühl der Fremde in einem neuen Land.

Die Geschichte von Leila, Leen und Shahd ist auch eine Erfolgsgeschichte für Deutschland: Sie beweist, dass unser Land – bei allen Fehlbarkeiten – jedem Menschen eine Chance bietet. Natürlich ist damit nicht widerlegt, dass es in Deutschland auch Rassismus und Diskriminierung gibt. Es wäre grundfalsch, das zu behaupten. Dennoch ist das Geschwister-Trio aus dem Kölner Süden ein wunderbarer Grund, stolz auf Deutschland zu sein. Diese jungen Flüchtlinge, die Deutschlands Chancen nutzen und dem Land etwas zurückgeben wollen, machen uns Hoffnung.

SÜDBLICK-Leser schreiben

Thema Bürgerbeteiligung 

Ich kann sehr gut verstehen, dass die Dorfgemeinschaft Rondorf sich von der Verwaltung nicht ernst genommen fühlt. Es ist mehr als ein Gefühl. Die Einwendungen im Rahmen der offiziellen Bürgerbeteiligung zu Rondorf wurden vor 2 Jahren eingereicht und bis heute 2020 von der Verwaltung bisher nicht bewertet und öffentlich beraten. Die über 7000 Einwendungen im Rahmen der offiziellen Bürgerbeteiligung zum 1. FC Köln wurden im Sommer 2019 eingereicht und acht Monate später von der Verwaltung bewertet und danach in einem Schnelldurchlauf öffentlich beraten und beschlossen. Über 7000 Einwendungen können ganz schnell bearbeitet werden, während deutlich weniger Einwendungen der Bürger aus Rondorf ganz langsam bearbeitet werden. Warum geht es beim 1. FC Köln und nicht in Rondorf? Oder sonst wo? 

Roland Schüler

Aufruf: Wer hilft Talia?

Talia, ein fünfjähriges Mädchen aus Immendorf, bittet um Ihre Hilfe. Denn bei ihr hat sich ein bösartiger, sehr seltener Tumor entwickelt.

Der einzige Lichtblick ist aktuell eine Behandlung über die sogenannte Medikamentenstudie ONC201, die bisher nur in den USA und in der Schweiz praktiziert wird. Dieses Medikament soll die Tumorzellen zerstören können, jedoch die gesunden Zellen nicht angreifen.

Dabei wurden bei einigen Patienten schon gute Erfolge erzielt. Doch für diese Therapie übernehmen die Krankenkassen bisher keinen Cent. Die Kosten werden eine sechsstellige Summe erreichen, die keine Familie alleine stemmen kann. Talia und ihre Familie brauchen unsere Hilfe!

Jeder gespendete Euro hilft der Familie in der ohnehin schweren Situation – zumindest in finanzieller Hinsicht. Bitte geben Sie den Spendenaufruf an Ihre Familie, Freunde, Bekannten und Kollegen weiter. Damit  Talia ein sorgenfreies, glücklicheres und gesünderes Leben erhalten kann.

Bitte spenden Sie auf das Caritaskonto der Kirchengemeinde Heilige Drei Könige
DE68 3706 0193 0015 0490 30 bei der Pax-Bank Köln; BIC  GENODED1PAX
Verwendungszweck: „Talia“

Wer mag, kann auch direkt über PayPal spenden.

Bei einer Spende geringer als 200 € genügt ein Kontoauszug als Beleg beim Finanzamt. Bei Beträgen über 200 € wird eine erwünschte Spendenbescheinigung ausgestellt. Bitte geben Sie dann bei der Überweisung Ihre vollständige Adresse an. Die Gelder werden nur diesem Zweck zugeführt.

Veedeltest: Rondorf ist highlight

Tolle Aktion eines jungen Kölner Familienvaters: Mit dem Fahrrad hat Daniel Wauben in den letzten Wochen alle 86 Veedel der Domstadt erkundet. Und zum Abschluss festgestellt: „Rondorf und Umgebung war eines meiner persönlichen Highlights. Einfach sehenswert“. Warum es ihm hier am besten gefallen hat, schildert er im SÜDBLICK.

Es waren die unberührten Felder und die dörfliche Atmosphäre, die ihn am meisten begeistert haben bei seiner Veedelstour rund um Rondorf. Und so fing der besondere Tag an: Am Ostersonntag ist der Geschäftsführer von ChemCologne, einem Branchennetzwerk der chemischen Industrie im Rheinland, mit seiner kleinen Tochter über den äußeren Grüngürtel nach Rondorf und dann Richtung Meschenicher Kiesgrube gefahren. Von dort weiter nach Immendorf zur Kirche und wieder über Rondorf zurück. Über diesen Erlebnistag erzählte Daniel Wauben dem SÜDBLICK: „Der äußere Grüngürtel war bei dem tollen Osterwetter proppenvoll und da war es eine Wohltat, über die vielen Felder einmal Rondorf und Umgebung zu erkunden. So gut wie kein Verkehr, nur wenige Wanderer und Radfahrer. Einfach anders als die innerstädtischen Wald- und Grünanlagen, nämlich mit einem phantastischen, weiten Blick. Fast so wie wir es aus der Eifel kennen, wo wir herkommen. Diese besondere Atmosphäre haben wir ganz besonders genossen. “

Da er Bekannte in Rondorf hat, fragte sich der 40jährige immer wieder, wie es dort wohl aussehen mag. Und was hat ihn dann dort vor allem überrascht? „Uns war zum Beispiel nicht bewusst, dass in Rondorf Spargel gestochen wird. Die Kleingartenvereine kannten wir natürlich auch nicht. Ebenso kannte ich auch die britische Schule nicht. Wir dachten von weitem, dass es eine Kaserne sei“. 

Doch wie kam Daniel Wauben auf die ausgefallene Idee einer Radtour durch alle 86 Kölner Veedel? „Ich spiele eigentlich einmal die Woche Fußball. Als dies aufgrund von Corona flachfiel, dachte ich, etwas körperliche Betätigung zum Ausgleich muss trotzdem sein. Da ich mich eigentlich nur innerstädtisch bewege und die Stadt sonst mit ihren vielen Veedeln leider nicht besonders gut kenne, habe ich mir gedacht, beides miteinander zu verknüpfen. Meine Frau und ich arbeiten beide aus dem Homeoffice. Wir können aber nicht beide gleichzeitig arbeiten, da einer sich immer um unsere Tochter Elisa kümmern muss. 1,5-jährige Kinder können sich leider noch nicht so gut selbst beschäftigen. 😉 Wenn meine Frau arbeitete, schnappte ich mir unsere Tochter und machte eine der Erkundungstouren. Das Wetter war zum Glück sehr gut für dieses Vorhaben“, schilderte er im SÜDBLICK-Gespräch. Eine Idee, sehr zur Nachahmung empfohlen: Urlaub einmal anders – Warum in die Ferne schweifen? Rondorf ist auch schön!

Neu: Schneller rollen nach Rondorf

Mit dem E-Scooter nach Rondorf? Ja, das ist jetzt möglich. Das aus Kalifornien stammende Unternehmen Bird hat unser Wohngebiet an sein Sharing- Angebot angeschlossen. SÜDBLICK-Leserin Jennifer Lierenfeld hat die Idee gleich ausprobiert und ist begeistert. 

„Ich bin mit dem E-Scooter von Michaelshoven in Rodenkirchen zum Großrotter Hof durch den Forstbotanischen Garten gefahren; meine Erfahrung ist äußerst positiv. Der Roller ist nämlich schnell auf- und abzuschließen und eine tolle Möglichkeit, rasch von A nach B zu kommen. Für mich ist dies ein perfekter Zubringer zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und auch eine bequeme Möglichkeit, zu Geschäften oder Freunden im nächsten Ort zu kommen. Wenn ich will, bringt mich dann ein anderes Verkehrsmittel weiter oder wieder zurück“, ist ihre praktische Erfahrung. So hat sie die Entfernung von 4,9 Kilometern in 21 Minuten gut bewältigt.

Bird, ein weltweiter E-Scooter Sharing Provider, der zusätzlich auch (Motor)Roller zur Verfügung stellt, hat Rondorf bis zur Reiherstraße/Einkaufsmarkt Edeka an sein Netz angeschlossen inklusive dem ganzen Weißdornweg übers Wasserwerkswäldchen bis zum Verteiler. (Siehe Karte).

Aber auch u.a. in Sürth ist er inzwischen präsent.

Für alle, die es selbst ausprobieren wollen: Was ist zu beachten? Das Prinzip ist relativ einfach. Man lädt sich die jeweilige App auf dem Handy herunter, meldet sich dort an und hinterlegt ein Zahlungsmittel. Sofort kann man auf der Karte abhängig von seinem Standort sehen, wo die nächsten Scooter verfügbar sind. Diese muss man lediglich antippen, reserviert und geht dorthin. Schon wird die Fahrt gestartet. Ab dem Start zahlt man 20 Cent pro Minute sowie einen Euro als Startgebühr. Ab geht es jetzt mit bis zu 20 km/h durch die Stadt. Der Scooter kann überall im Gebiet abgestellt werden. „Aber“, mahnt Jennifer, „bitte so, dass er nicht im Weg steht und an Straßenecken gut zugänglich ist für den nächsten Nutzer.“ Genauso einfach wie begonnen, wird die Fahrt auch wieder beendet: Man gibt dem Handy eine Info, dann schließt es den Roller automatisch ab. Einziger Kritikpunkt: Mit 4,20 Euro war die Tour nicht ganz billig. Dennoch die Gesamtbewertung der Fahrt: *****

Wenn Sie das neue Fahrgefühl auch einmal testen wollen, schreiben Sie dem SÜDBLICK Ihre Erfahrungen: newsletter@dorfgemeinschaft.koeln. Mehr Infos: https://www.bird.co/de/

Besser Radfahren in Rondorf

Ein paar Vorschläge von Tom Grothkopp

Radfahren erlebt einen Boom sondergleichen. Zur Arbeit, in der Freizeit, zum Einkaufen. Mit der wachsenden Zahl von Radfahrern wächst auch deren Selbstbewusstsein. Und doch sind wir noch Jahre von paradiesischen Verhältnissen wie Gent, Kopenhagen und dem, was sich in Paris entwickelt, entfernt. Wie also schaffen wir ein fahrradfreundliches Wohngebiet? SÜDBLICK-Leser/innen haben in den letzten beiden Ausgaben über ihre Erfahrungen berichtet. Tom Grothkopp ist in der Dorfgemeinschaft Experte für moderne Mobilität. Er sagt, wie es bei uns besser werden könnte.

Rondorf liegt mitten im Grün. Rodenkirchen und der Rhein sind keine fünf Kilometer entfernt, zum Dom sind es zehn Kilometer. Die Radwege durchs Grün entlang dem Militärring, durch den Vorgebirgspark und am Ufer des Rheins in die City sind traumhaft schön. Ein perfekter Ausflug führt nach Weiß, mit der Fähre zur Groov in Zündorf, entlang des Rheins über die Rodenkirchener Brücke zurück. Auch durch die ruhigen Straßen unserer Villenviertel Hahnwald, in Rodenkirchen und Marienburg lässt es sich wunderbar radeln. Es gibt keine schönere Art, sich seine Stadt zu „erradeln“. 

Fahrradfahren ist Lebensqualität pur: Mit Bewegung und frischer Luft gesund, absolut umweltfreundlich – und oft schneller, als man denkt. 

Immer mehr Menschen fahren Strecken bis zu zehn Kilometer, mit ihrem E-Bike bis zu 20 Kilometer täglich zur Arbeit und entlasten unsere Straßen und unsere CO2-Bilanz. Auch von Rondorf aus. Was sie jedoch vermissen ist ein Radverkehrskonzept für den Kölner Süden. Paris hat einen Masterplan entwickelt, Kopenhagen hat klare Zielvorgaben, um mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen. Köln drückt sich davor. Fahrradstreifen auf den Ringen hat die Bürgerinitiative „Ring frei“ erkämpft, nicht die Politik.

Die Rondorfer warten immer noch auf Querungshilfen über die Brühler Landstraße und den Militärring, auf eine direkte, beleuchtete Fahrradverbindung in die Stadt. Die Radwege entlang der Militärringstraße sind überwiegend in einem erbärmlichen Zustand. Niemand hält es für notwendig, die Magistralen der Kinder in die weiterführenden Schulen so attraktiv zu gestalten, dass „Taxi Mama“ und überfüllte Busse endlich ein Ende haben! Der „Runde Tisch für Radverkehr“ im Bezirk Rodenkirchen bewirkt nichts Spürbares. Die Bezirksvertretung ist willens, aber einflusslos. Immerhin gibt es den ADFC und den VCD als Verbände, die sich um Mobilität jenseits des Autos bemühen.

Doch Radfahren spielt sich auch im innerörtlichen Bereich ab. Rondorf kennt kaum Steigungen, wäre zum Radfahren ideal. Die meisten Straßen haben Tempo 30. Innerhalb von zehn Minuten erreicht man jeden Punkt des Stadtteils. Und doch nutzen verhältnismäßig wenige Menschen ein Fahrrad. Welches sind die Gründe? Am häufigsten wird Angst genannt: Die engen und viel befahrenen Durchgangsstraßen. Die zahlreichen und oft behindernd parkenden Autos. Stets muss man Obacht haben, dass sich nicht unvermittelt eine Autotür öffnet und immer ist damit zu rechnen, dass man abgedrängt wird. Das Gefühl, dass Auto- und Radfahrer gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer sind, entsteht dabei nicht. 

In Rondorf hat fast jeder Einwohner sein Auto direkt vor der Haustür stehen. Je kürzer der Weg zum Auto, desto häufiger wird es auch für kürzeste Strecken genutzt. Wissenschaftler empfehlen Quartiersgaragen und komfortable Abstellmöglichkeiten für Fahrräder direkt vor der Haustür. In fortschrittlichen Nachbarländern ist dies längst Standard für Neubaugebiete. In Rondorf Nordwest sollen die Autos in den Innenhöfen der Wohnblocks abgestellt werden. Weder für das Neubaugebiet noch für den Stadtteil insgesamt gibt es ein zukunftsorientiertes, integriertes Verkehrskonzept, wie es die Dorfgemeinschaft seit bald drei Jahren einfordert.

Was können Bürger tun, damit sich etwas ändert? Zunächst natürlich Courage zeigen. Sich immer wieder fragen: Kann ich statt Auto oder Bus das Fahrrad nehmen? Auch die Hauptstraßen nutzen. Selbstredend mit Helm und Weste und soweit auf der Fahrbahn, dass man immer noch nach rechts ausweichen kann. Ganz wichtig: Hauseigentümer, Geschäftsinhaber, Ärzte auf ihre Fahrradständer ansprechen. Wenn es überhaupt welche gibt, dann meist völlig unpraktische. Die hohen Bügel müssen zum Standard werden. Alles andere ist indiskutabel. 

Mängel an Fahrradwegen sollten stets und immer wieder der Stadt gemeldet werden: https://www.stadt-koeln.de/service/onlinedienste/fahrradbeauftragter/index.html.

Wenn das nichts bewirkt, warum nicht der Oberbürgermeisterin eine Mail schreiben? Sie persönlich bekennt sich dazu, sich in ihrer eigenen Stadt nicht auf das Fahrrad zu trauen. Sie ist eine potentiell Verbündete für alle Radfahrer! Nicht nur bei den Grünen, in allen Parteien gibt es Protagonisten für Radverkehr. Also ein gutes Thema für die kommenden Kommunalwahlen, an den Infoständen zur Wahl.

Diskutieren Sie mit. Wie denken Sie über diese Vorschläge? Weitere Anregungen und Hinweise? newsletter@dorfgemeinschaft.koeln